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Militarisierung der EU

03.06.2022

Nein zu 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr!

Mit einer Kundgebung und einer Protestaktion demonstrierten heute zahlreiche Friedensorganisationen gegen die geplante Änderung des Grundgesetzes und die massive Erhöhung des Verteidigungsetats. Durch Ausgaben in Höhe von 100 Milliarden Euro werde eine Militarisierung festgeschrieben, die durch nachfolgende Generationen kaum noch zu korrigieren wäre und den Handlungsspielraum zukünftiger Regierungen erheblich einengen würde. Zudem ziehe das 100 Milliarden-Programm nicht nur finanzielle, sondern auch intellektuelle Ressourcen von den globalen Herausforderungen wie der Klimakatastrophe ab.

Eskalation durch Aufrüstung

 „Zur Beendigung des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine wird die geplante Aufrüstung nicht beitragen. Im Gegenteil: Die neuen Waffen sowie der F35-Atombomber sind erst in mehreren Jahren verfügbar. Andere Systeme wie das europäische Kooperationsprojekt Future Combat Air System (FCAS) sind frühestens 2040 einsetzbar. Doch bereits die Ankündigung ihrer Beschaffung kann zu einer weiteren Eskalation in der Ukraine führen – bis hin zum Atomkrieg“, unterstreicht Ralph Urban, Vorstandsmitglied der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW).

100 Milliarden
Nukleare Abrüstung rückt in weite Ferne

Felix Werdermann von ICAN Deutschland ergänzt: „Mit der Anschaffung der neuen F-35-Bomber rückt der Abzug US-amerikanischer Atomwaffen aus Deutschland leider in weite Ferne. Die Bundesregierung will offenbar, dass deutsche Soldat*innen auch in den kommenden Jahrzehnten den Massenmord an unschuldigen Zivilist*innen üben. Die aktuelle weltpolitische Lage sollte Deutschland aber vielmehr dazu bewegen, sich glaubhaft für atomare Abrüstung und die internationale Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen einzusetzen.“

100 Milliarden
Geld fehlt an anderen Stellen

Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), betont in seiner Rede: „Der Etat der Bundeswehr ist bereits innerhalb der letzten zehn Jahre von 31,9 Milliarden Euro 2012 auf 50,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 gewachsen – ein Plus von 58%. Die nun beschlossene weitere massive Aufrüstung ist politisch einfach falsch und wird nicht zu mehr Sicherheit führen. Ganz im Gegenteil: Jeder Euro, Dollar oder Rubel, der ins Militär fließt, fehlt im Kampf gegen die eigentlichen Menschheitsprobleme wie die Corona-Pandemie, die Klimakatastrophe oder Armut.“

100 Milliarden
Verschwendung durch die Bundeswehr

Hinzu kommt: „Die Bundeswehr wird von diesen 100 Milliarden voraussichtlich bis zu 1/3 durch unwirtschaftliche Beschaffung verschwenden“, so Christoph von Lieven, Greenpeace-Campaigner für Frieden und Abrüstung. „Die 100 Milliarden werden an anderer Stelle viel dringender gebraucht, beispielsweise für Maßnahmen, die wirklich Sicherheit schaffen wie die zivile Krisenprävention, Entwicklungszusammenarbeit und die Energiewende.“

Sondervermögen sind Sonderschulden

„Das ist kein Sondervermögen – das sind Sonderschulden, die da ins Grundgesetz geschrieben werden“, unterstreicht auch Canan Bayram, Abgeordnete des Bundestages von Bündnis 90/Die Grünen, in ihrer Rede. „Ich habe versprochen, dass ich den Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit international vorantreiben möchte. Ich will eine bessere Welt und die schaffe ich nicht durch Waffen!“


Gemeinsame Pressemitteilung IPPNW, ICAN Deutschland und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) vom 3. Juni 2022

Kontakt

Michael Schulze von Glaßer
Politischer Geschäftsführer der DFG-VK

+4917623575236
svg@dfg-vk.de

Weiterführende Links

Fotos der Protestaktion am 3. Juni 2022 Weiterleiten

Protestaktion zum Sondervermögen vom 15. März 2022 Weiterleiten

Argumente gegen den Tarnkappenjet F-35 Weiterleiten

Abschlussresolution der DFG-VK vom 22. Mai 2022 Weiterleiten

Website der IPPNW Weiterleiten

Website von ICAN Deutschland Weiterleiten

Kategorie: Abrüstung und Konversion, Allgemein, Anti-Militarisierung, Atomwaffen abschaffen, Bundeswehr abschaffen, Drohnenkriege, Militarisierung der EU, Pressemitteilung, Rekrutierung der Bundeswehr, Umrüstung der Bundeswehr, Waffen & Rüstung Stichworte: Bundeskongress, Duisburg, Kriegsdienstverweigerung, Ludwig Baumann, Russland

09.11.2021

Deine Mail für eine zivile Außenpolitik!

Offener Brief an die Abgeordneten der Ampelkoalition

Unser Landesverband in Bayern ruft Unterstützer*innen einer zivilen Außenpolitik zur Teilnahme an ihrer Mailaktion auf.

Noch laufen die Verhandlungen der Ampelkoalition. Schreib jetzt an die Abgeordneten deines Wahlkreises und verbreite die Mailaktion online!

Nutze die Mailvorlage und mache damit Druck bei denen, die deine Interessen in Berlin vertreten!

Zur Mailvorlage

Du möchtest das Sondierungspapier der Ampelkoalition nachlesen? Hier geht es zum Papier.

Die Mailvorlage und weitere Infos gibt es auf der Website des DFG-VK Landesverbandes Bayern.

Kategorie: Allgemein, Anti-Militarisierung, Auslandseinsätze beenden, Kriege & Konflikte, Militarisierung der EU Stichworte: Ampelkoalition, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Koalitionsverhandlungen, SPD, Zivile Außenpolitik

12.08.2019

Friedensprofile: Semih Sapmaz (WRI)

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Ich heiße Semih Sapmaz ch koordiniere das Programm „Right to Refuse to Kill” (Recht auf Verweigerung der Tötung) bei War Resisters’ International. Zu meiner Arbeit gehört es, Kriegsdienstverweiger*innen aus Gewissensgründen weltweit zu unterstützen und mit Friedensaktivisten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzuarbeiten. Ich schätze mich sehr glücklich, im Rahmen meiner Arbeit so viele inspirierende Aktivisten kennenzulernen – Menschen, die sich für eine Welt ohne Krieg einsetzen und an die Kraft des gewaltfreien Widerstands glauben.

Was ist War Resisters‘ International und wofür steht die Organisation?

War Resisters‘ International (WRI) ist in erster Linie ein globales Netzwerk von Antimilitarist*innen und Pazifist*innen mit über 90 Mitgliedsgruppen in 40 Ländern. Unser Netzwerk wurde 1921 von Kriegsdienstverweiger*innen gegründet, die sich geweigert hatten, im Ersten Weltkrieg zu kämpfen, und ist seitdem stetig gewachsen. In der Gründungserklärung der WRI heißt es: „Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und mich für die Beseitigung aller Ursachen des Krieges einzusetzen.“

Die WRI steht für eine globale Gemeinschaft von Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich diesem Grundsatz verpflichtet haben und gemeinsam gegen Militarismus und für gewaltfreien Widerstand eintreten.

Was sind die wichtigsten aktuellen Projekte oder Kampagnen der WRI?

Wie bereits erwähnt, ist die WRI ein Netzwerk von Pazifist*innen und Antimilitarist*innen, deren Mitglieder sich für eine Vielzahl von Friedens- und Gerechtigkeitsfragen einsetzen. Dazu gehören unter anderem: Unterstützung von Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen; Kampagnen gegen den Waffenhandel; Kampagnen für Friedenserziehung und gegen den Einfluss des Militärs in Schulen; Kampagnen gegen die Rekrutierung für das Militär; Kampagnen für Umweltgerechtigkeit – mit Schwerpunkt auf der Rolle von Kriegshandlungen in der heutigen Klimakrise; und die Förderung einer Kultur der Gewaltfreiheit im weiteren Sinne.

Vom WRI-Büro aus konzentrieren wir uns in erster Linie auf die Unterstützung der Basisarbeit unserer Mitglieder weltweit. Dazu organisieren wir internationale Solidaritätskampagnen, fördern den Austausch untereinander und unterstützen ihre Arbeit durch Publikationen und Veranstaltungen.

Zu unseren aktuellen Höhepunkten gehören:

  • Das Programm „The Right to Refuse to Kill” (Das Recht, sich zu weigern zu töten), das Kriegsdienstverweiger*innen aus Gewissensgründen international unterstützt und eng mit CO-Gruppen weltweit zusammenarbeitet.
  • Das Projekt „Militarismus und Klima”, das Strategien und Verbindungen zwischen Klimagerechtigkeit und antimilitaristischen Bewegungen aufbaut. Ein aktuelles Ergebnis ist unsere Kurzinformation „Militarismus und Klimakrise”, die kostenlos auf unserer Website verfügbar ist.
  • Das Antimilitarist Campaigning Lab (ACL) ist eine Reihe von Online-Workshops für junge Aktivist*innen, die Strategien für antimilitaristische Kampagnen erforschen – vom Waffenhandel und der Militarisierung der Grenzen bis hin zu Kriegsdienstverweigerung und Klimagerechtigkeit. Mit dem ACL wollen wir das generationsübergreifende Lernen fördern und das Engagement junger Menschen in unserem Netzwerk stärken.
  • Das Nonviolence Programme fördert Gewaltfreiheit durch Veranstaltungen und Publikationen. Vor kurzem haben wir eine überarbeitete Ausgabe des Handbook for Nonviolent Campaigns veröffentlicht, das eine umfangreiche Sammlung von Methoden und Taktiken zum Aufbau wirksamer gewaltfreier Bewegungen enthält. Ich empfehle allen, sich das Handbuch auf der WRI-Website anzusehen.

Wie arbeitet ihr international zusammen – und mit welchen Partnern?

Unsere Arbeit im WRI-Büro basiert auf enger Kommunikation und Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsorganisationen. Für uns ist es wichtig, dass unsere Bemühungen die Friedensarbeit, die sie vor Ort leisten, stärken und unterstützen.

Diese Zusammenarbeit findet auf zwei Ebenen statt: mit Basisaktivist*innen und -gruppen sowie mit internationalen Organisationen. Wenn beispielsweise ein Kriegsdienstverweiger*innen inhaftiert wird, koordinieren wir uns eng mit lokalen Gruppen, um internationale Solidarität zu organisieren. Dazu kann gehören, die Nachricht zu verbreiten, Unterstützer zu ermutigen, Protestbriefe an die Behörden zu schicken, in denen die Freilassung der Kriegsdienstverweiger*innen gefordert wird, und Unterstützungsbotschaften an den inhaftierten Kriegsdienstverweigerer weiterzuleiten. All dies ist nur durch eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern möglich, die den Kontext am besten kennen.

Gleichzeitig arbeiten wir mit internationalen Organisationen wie dem Quaker United Nations Office (QUNO), Connection e.V., der International Fellowship of Reconciliation (IFOR) und anderen zusammen. Gemeinsam suchen wir nach Möglichkeiten, uns bei den Vereinten Nationen oder über regionale Mechanismen wie die EU oder ASEAN für die Belange unserer Mitglieder einzusetzen, um den Druck auf die Regierungen zu erhöhen.

Kurz gesagt: Wir arbeiten eng mit lokalen Gruppen zusammen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und effektiv darauf zu reagieren – oft in Partnerschaft mit anderen internationalen Verbündeten.

Wie unterstützt die WRI Menschen, die den Militärdienst verweigern oder desertieren?

Wir unterstützen Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen durch eine Reihe von Aktivitäten, die auf Solidarität, Sichtbarkeit und Advocacy abzielen.

Eines unserer wichtigsten Instrumente ist das CO-Alert-System, das dringende Advocacy-Alarme ausgibt, wenn ein Kriegsdienstverweiger*innen strafrechtlich verfolgt oder inhaftiert wird, und so internationalen Druck auf die Behörden mobilisiert. Außerdem verbreiten wir weltweit Informationen, um das Bewusstsein und die Sichtbarkeit von Kriegsdienstverweiger*innen, insbesondere von gefährdeten Personen, zu erhöhen.

Wir unterstützen Basisgruppen von Kriegsdienstverweiger*innen mit Publikationen, Berichten und praktischen Leitfäden und bieten Möglichkeiten zum gegenseitigen Lernen und zur gegenseitigen Unterstützung, indem wir Kriegsdienstverweigererorganisationen online und persönlich zusammenbringen, um Erfahrungen auszutauschen und grenzüberschreitende Solidarität aufzubauen.

Entscheidend ist, dass wir lokale Gruppen von Kriegsdienstverweiger*innen mit internationalen Organisationen und Institutionen in Kontakt bringen, um ihnen eine Stimme zu geben und die Wirkung ihrer Lobbyarbeit zu verstärken. Auf einer breiteren Ebene engagieren wir uns in der politischen Lobbyarbeit bei den Vereinten Nationen und regionalen Gremien wie der EU und dem Europarat, um sicherzustellen, dass das Recht auf Kriegsdienstverweigerung weltweit anerkannt und geschützt wird.

Durch diesen mehrstufigen Ansatz stärkt WRI die internationale Bewegung der Kriegsdienstverweiger*innen und unterstützt diejenigen, die sich weigern, sich an Kriegen zu beteiligen.

Wie wird die Arbeit von WRI finanziert?

Unsere Arbeit wird durch Spenden und verschiedene Treuhandfonds finanziert. Einzelspenden und die finanzielle Unterstützung unserer Mitglieder sind für die Aufrechterhaltung unserer Arbeit von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich zu dieser unverzichtbaren Basisunterstützung beantragen wir Zuschüsse aus verschiedenen Treuhandfonds, die hauptsächlich im Globalen Norden angesiedelt sind. Eine wichtige Finanzierungsquelle ist der Joseph Roundtree Charitable Trust (mit Sitz im Vereinigten Königreich), dessen Unterstützung maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir uns für Kriegsdienstverweiger*innen einsetzen und internationale Solidaritätsbemühungen koordinieren können.

Welche Person oder welches Ereignis hat Sie besonders dazu bewegt, diese Arbeit zu tun?

Ich komme ursprünglich aus der Türkei, wo ich in einer Gesellschaft aufgewachsen bin, die das Militär als eine der vertrauenswürdigsten Institutionen betrachtet. Der Wehrdienst ist dort immer noch Pflicht, und das Recht auf Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen wird nicht anerkannt. Wie viele Kinder in der Türkei wuchs ich mit Heldengeschichten über das „glorreiche“ türkische Militär auf und mir wurde gesagt, dass ich eines Tages stolz als Wehrpflichtiger dienen würde. Das wurde als heilige Pflicht dargestellt – als Zeichen von Loyalität, Stolz und guter Staatsbürgerschaft.

Aber in Wahrheit wollte ich nie zum Militär. Als ich älter wurde, begann ich, tiefer nachzudenken – und erfuhr von Alternativen. Damals stieß ich zum ersten Mal auf den Begriff „Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen”: Menschen, die sich aus ethischen Gründen offen weigern, Militärdienst zu leisten.

Die Begegnung mit einigen dieser Verweigerer – Menschen wie Osman Murat Ülke, Mehmet Tarhan und anderen – hat mich tief geprägt. Ihre Geschichten von gewaltfreiem Widerstand und ihrem Mut angesichts der Unterdrückung haben mich zutiefst inspiriert. Durch diese Begegnungen und jahrelanges Hinterfragen habe ich meinen Platz in der antimilitaristischen Bewegung gefunden.

Wie reagiert die WRI auf den aktuellen Trend zur Militarisierung – zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine oder den steigenden Militärausgaben?

Wir reagieren auf den aktuellen Trend zur Militarisierung auf vielfältige Weise – durch Solidarität mit Kriegsdienstverweigerern, Aufklärungskampagnen und indem wir das Narrativ hinterfragen, dass mehr Waffen mehr Sicherheit bedeuten.

Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine arbeiten wir beispielsweise eng mit Partnern wie Connection e.V., EBCO und anderen zusammen, um Kriegsdienstverweiger*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine zu unterstützen. Gemeinsam setzen wir uns mit der Kampagne #ObjectWar für ihren Schutz in Europa und darüber hinaus ein. Wir verstärken auch die Stimmen israelischer Kriegsdienstverweigerer, die sich weigern, im israelischen Militär zu dienen, und sich gegen die Besatzung und den Krieg in Gaza stellen.

In Bezug auf die Erhöhung der Militärausgaben konzentrieren wir uns darauf, das Bewusstsein für deren verheerende soziale und ökologische Kosten zu schärfen. Wir zeigen auf, wie steigende Militärbudgets Ressourcen von dringenden Bedürfnissen wie Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit abziehen. Kriegsprofiteure, Regierungen und Militärs treiben diese Eskalation voran – aber wir wehren uns mit der Botschaft, dass Militarismus die Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, nicht lösen kann.

Mit unseren Publikationen und Veranstaltungen wollen wir Klima- und Antimilitarismusbewegungen miteinander vernetzen und eine öffentliche Debatte stärken, die Menschen und den Planeten vor Krieg und Waffen stellt.

Was sind derzeit die größten Herausforderungen für antimilitaristische Bewegungen weltweit?

Sie haben in der vorherigen Frage die steigenden Militärausgaben erwähnt – diese sind sowohl Ursache als auch Folge der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaften. Je militarisierter eine Gesellschaft wird, desto mehr geben Regierungen für militärische Prioritäten aus; und je mehr sie ausgeben, desto mehr wird Militarismus normalisiert. In diesem Kreislauf werden Stimmen, die Frieden und Gerechtigkeit fordern, zunehmend an den Rand gedrängt oder zum Schweigen gebracht.

Wir leben in einer Zeit, in der die Institutionen des Völkerrechts aktiv untergraben werden, Ressourcen von dringenden sozialen und ökologischen Bedürfnissen abgezogen werden und Friedensforderungen angesichts eskalierender Gewalt oft als naiv oder unrealistisch abgetan werden. Es sind definitiv schwierige Zeiten für antimilitaristische und Friedensbewegungen weltweit.

Wir stehen bereits vor Herausforderungen in Bezug auf Kapazitäten und Ressourcen – und diese verschärfen sich noch. Aber trotz alledem gibt es weltweit viele Menschen und Gruppen, die sich für Antimilitarismus und Frieden einsetzen. Es ist zutiefst inspirierend, ihre Geschichten des Widerstands zu hören und zu teilen, die oft in sehr repressiven Kontexten spielen. Bei WRI arbeiten wir hart daran, diese Stimmen zu verstärken und stärkere Verbindungen zwischen ihnen aufzubauen – denn jede Geschichte des Widerstands hat das Potenzial, andere zu inspirieren.

Eine Kurzversion des Interviews erscheint in der ZivilCourage 3/2025. Die Fragen stellte Yannick Kiesel.

Kategorie: Allgemein, Kriegsdienstverweigerung, Militarisierung der EU

10.05.2019

Für eine friedliche und zivile EU!

[Dieser Text ist als gelayouteter Flyer auch hier bestellbar]

Die Wurzeln der Europäische Union (EU) reichen bis 1951 zurück. Damals wollte man Europa wirtschaftlich stärken sowie für Frieden und Stabilität sorgen. Und tatsächlich gab es zwischen den Staaten der EU seitdem keine Kriege mehr. Militärisch aktiv ist man trotzdem – führt nun gemeinsam Kriege außerhalb der EU und rüstet andere Staaten auf. Die EU hat viel Potenzial eine Friedensmacht zu werden – dafür muss sich aber viel ändern.

Nein zu PESCO, Verteidigungsfonds und einer EU-Armee
Schon 2003 wurde eine „Europäische Sicherheitsstrategie“ verabschiedet und im EU-Verfassungsvertrag ist die militärische Ausrichtung der Außenpolitik der EU festgeschrieben. Hintergrund ist das Bestreben in relevanten Teilen der EU-Eliten, die weltpolitische Bedeutung der EU zu stärken. So äußerte sich der damalige EU-Parlamentspräsiden Martin Schulz 2013 so: „Europas Partner erwarten zu Recht, dass (…) aus der Wirtschaftssupermacht auch eine weltpolitische Supermacht wird.“ Wir denken, dass die „Partner“ das eher fürchten als erwarten!
Bereits seit 2007 stehen EU-Gefechtsverbände (so genannte „Battlegroups“) bereit, die innerhalb von 5-30 Tagen in Marsch gesetzt werden können. Konkret sind oder waren EU-Militärverbände in Bosnien, Somalia, am Horn von Afrika und in Mali aktiv. In der 2016 beschlossenen „EU-Globalstrategie“ heißt es: „Im Zusammenhang mit dem Interesse der EU (…) besteht die Notwendigkeit von (…) weltweiter Sicherheit im Seeverkehr, wodurch offene und geschützte Wege auf Ozeanen und Meeren, die für den Handel von entscheidender Bedeutung sind, und der Zugang zu den natürlichen Ressourcen sichergestellt werden.“

[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Für eine friedliche und zivile EU!

Kategorie: Anti-Militarisierung, Bundeswehr abschaffen, Militarisierung der EU

26.04.2016

Beste Freunde

Sevim Dagdelen, MdB Die Linke

MdB Sevim Dagdelen kommentiert das Treffen von US-Präsident Obama und Bundeskanzlerin Merkel am 25.04.2016 in Hannover.

The times they are a-changin’ – als Barack Obama im Sommer 2008 nach Deutschland kam, jubelten dem »Yes, we can«-Kandidaten Zehntausende euphorisch an der Berliner Siegessäule zu. Die Bundeskanzlerin zeigte dem US-Präsidentenanwärter die kalte Schulter und verwehrte ihm einen Auftritt vor dem symbolträchtigeren Brandenburger Tor. Nun, am Ende seiner zweiten Amtszeit, gehen in Deutschland Zehntausende gegen den Friedensnobelpreisträger aus Washington und seine willige Freihandelshelferin auf die Straße. Nie waren Obama und Merkel so unpopulär wie heute, dafür sehen sich die beiden als ziemlich beste Freunde. Die USA und die ganze Welt brauchen »ein starkes, wohlhabendes und geeintes Europa«, säuselte Obama am Montag in Hannover. Die EU und die NATO müssten sich in den von Bürgerkriegen erschütterten Staaten Syrien und Irak stärker »engagieren« und endlich mehr Geld für die Aufrüstung ausgeben.

[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Beste Freunde

Kategorie: Anti-Militarisierung, Auslandseinsätze beenden, Kein Frieden mit der NATO, Militarisierung der EU Stichworte: Aufrüstung, Geflüchtete, Merkel, NATO, Obama, Sevim Dagdelen, Syrien, Türkei

12.02.2015

NaturFreunde: Ukraine: Europa muss raus aus der imperialen Sackgasse

100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg droht eine Rückkehr zum Militarismus

Vor dem heute beginnenden Gipfel-Treffen zur Ukraine-Krise warnt der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller vor einer Rückkehr zum Militarismus:

[Weiterlesen…] Infos zum Plugin NaturFreunde: Ukraine: Europa muss raus aus der imperialen Sackgasse

Kategorie: Anti-Militarisierung, Militarisierung der EU Stichworte: Ukraine

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