München. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) drängt weiter auf den Einsatz der Bundeswehr im Innern. Er sagte am Sonntag beim Dreikönigstreffen der Münchner CSU, in manchen Situationen reichten die Kräfte der Polizei nicht aus. Deshalb sei es richtig, »ausnahmsweise« auch Soldaten der Bundeswehr einzusetzen.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin junge Welt: Mit Gerüchten für BundeswehreinsatzAnti-Militarisierung
Bundeswehr nicht fit genug – Deutsche Soldaten sind zu dick und zu faul.
Jahresbericht des Wehrbeauftragten fordert bessere Ausstattung der Truppe
Ein Bericht von Frank Brendle in der jungen Welt vom 05.03.2008
Wie soll Deutschland da Krieg führen? »Die Soldatinnen und Soldaten sind zu dick, treiben zu wenig Sport und achten zu wenig auf ihre Ernährung.« Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, präsentierte bei der Vorstellung seines Jahresberichts am Dienstag in Berlin »ein erschreckendes Bild von der Fitneß« in der Truppe. Über 40 Prozent der Soldaten, und damit fünf Prozentpunkte mehr als in der zivilen Vergleichsgruppe, seien übergewichtig. Der Anteil der stark übergewichtigen Soldaten liege bei 8,5 Prozent. Und das, obwohl ohnehin schon fast die Hälfte der Wehrpflichtigen (45,1 Prozent) ausgemustert wird. Robbe störte sich außerdem daran, daß jeder zweite Soldat Raucher ist. Außerdem stuft sich mehr als ein Fünftel der Soldaten als Nichtsportler ein.
Bericht des Wehrbeauftragten des Bundestages
Der Wehrbeauftragte des DeutschenBundestages hat am 05.03.2008 seinen Bericht für das vergangene Jahr abgegeben und festgestellt, so lief es auf und ab in den Medien, dass die Soldaten zu fett sind, die Ausrüstung zu schlecht (um richtigen Krieg zu führen, d.Red.) und sowieso es den Soldaten am Geld fehlt.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Bericht des Wehrbeauftragten des BundestagesPropaganda in Olivgrün
Bundeswehr auf Rekrutierungsmission: Hunderte Reklameeinsätze sollen Nachwuchs ins Militär treiben. Hartz-IV-Sperre für Verweigerer
von Frank Brendle
Die Nachwuchslage bei der Bundeswehr sei »noch gut«, aber die Bewerberzahl ist von 36000 auf 31000 zurückgegangen. Das hat am Dienstag der Wehrbeauftragte des Bundestages festgestellt. Die von ihm kritisierten Mängel will die Bundesregierung offenbar mit Reklame übertünchen. Ebenfalls gestern wurde bekannt, daß die Truppe ihre Nachwuchswerbung intensiviert. Über 700mal wollen die Personalwerber in Olivgrün in diesem Jahr auf Marktplätzen, Ausbildungsmessen und in Schulen auftreten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Parlamentarierin Ulla Jelpke hervor. Zunehmend geraten die Gymnasien ins Visier.
Weder tot noch lebendig
EU-VERFASSUNG – Nach dem Reformvertrag von Lissabon steht ein von den Bürgern geschriebenes europäisches Grundgesetz erst recht auf der Tagesordnung
(von Marcus Hawel)
Nach der Ablehnung in Frankreich und den Niederlanden 2005 lag die EU-Verfassung auf Eis, bis 2007 unter deutscher Ratspräsidentschaft jene Elemente des Verfassungsvertrages ausfindig gemacht wurden, die Aufnahme in ein erneuertes Vertragswerk fanden. Den so entstandenen Reformvertrag haben die EU-Regierungschefs am 13. Dezember 2007 in Lissabon unterzeichnet. Nun muss das Dokument von allen 27 Mitgliedsländern ratifiziert werden. Einzig in Irland ist dazu ein Referendum vorgeschrieben – in den anderen EU-Staaten scheut man nach der Erfahrung des Jahres 2005 Volkes Stimme.
Antirekrutierungsarbeit ist ein Beitrag gegen Bundeswehrkriege
Beitrag von Monty Schädel, Bundesgeschäftsführer der DFG-VK, zur Rekrutierungsarbeit der Bundeswehr
Akzeptanz der Bundeswehr sinkt
Immer mehr junge Menschen in der Bundesrepublik sehen in der Bundeswehr, wenigstens für einen Teil ihres Lebens, eine Perspektive. Dass dieses so ist, liegt nicht unbedingt daran, weil junge Menschen das Militär und die damit zusammenhängenden Umstände so toll finden. Viele sehen einerseits keine wirkliche Alternative zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes, andererseits bekommen sie durch unterschiedlichste Werbemaßnahmen der Bundeswehr eine Welt vorgestellt, die das Leben einfach und geordnet erscheinen lässt. So begeben sie sich in oftmals naivem Glauben an die Versprechen der Militärs und mit wenig Erfahrung über die künftig an sie gestellten (An-)Forderungen in das militärische System. Doch trotz dieser für die Bundeswehr beinahe günstigen Situation, fehlt der Bundeswehr zunehmend der Nachwuchs.