Uli Cremer und Wilhelm Achelpöhler von der GRÜNEN FRIEDENSINITIATIVE haben ein neues Argumentationspapier zum Afghanistan-Krieg vorgelegt: „Afghanistankrieg: Das Kleingedruckte bei den Abzugsbekundungen“. Darin fordern sie den Abzug der NATO-Truppen bis zum afghanischen Unabhängigkeitstag am 19.August 2011.
In dem Papier heißt es: Die GRÜNEN täten „gut daran, dem Afghanistan-Krieg keine Laufzeitverlängerung bis 2014 zu gewähren. Außerdem sollte die Partei sich außerparlamentarisch wie gegen die Laufzeitverlängerung bei den AKWs engagieren.“ Hintergrund ist, dass Fraktionsspitze und BundessprecherInnen in einem Schreiben an die GRÜNE FRIEDENSINITIATIVE für eine „zurückhaltende Militärstrategie“ bis 2014 eintreten.
Afghanistan
Gedenken an die Opfer von Kundus
Für die Bundesregierung ist das Massaker kein Thema mehr
Von Monty Schädel (für ZivilCourage – Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus – 4/2010)
Etwa einen Monat vor dem ersten Jahrestag des Massakers von Kundus vom 4. September 2009 informierte das deutsche Kriegsministerium darüber, dass es 430.000 US-Dollar „als freiwillige Unterstützungsleistung“ für die Opferfamilien auf eine afghanische Bank eingezahlt habe. Als „eine Geste der Aussöhnung“ und nicht als eine Entschädigung sollen nach Aussage aus dem Ministerium gegenüber Medienvertretern diese Zahlungen von je 5.000 Dollar an die Familien verstanden werden, in der Opfer des Bombardements zu beklagen waren.
Damit war für das Kriegsministerium die Frage der Aufarbeitung von Verantwortung und Fehlern bei diesem durch den deutschen Bundeswehroberst Georg Klein befehligten Angriff offensichtlich abgeschlossen.
Kriegsgegner fordern sofortigen Afghanistan-Abzug
Friedens-Aktivisten brachen zu einwöchiger Radtour nach Leipzig auf
NÜRNBERGER NACHRICHTEN – Auf einer Radtour von Nürnberg nach Leipzig werben Aktivisten der Deutschen Friedensgesellschaft für Abrüstung und – angesichts der Opfer und »unerreichbarer Ziele« – den Abbruch des Afghanistan–Einsatzes.
»Kein Krieg ist heilig, kein Krieg ist gerecht«: Zu dem Protestsong der Rockpop-Gruppe Pur posieren Kriegsgegner in militärischen Kampfuniformen martialisch mit Maschinengewehren – und bewachen zwischen den »Toten«, die sie auf dem Gewissen haben, symbolisch einige Ölfässer.
Kein Soldat mehr! – Am 20. Februar gemeinsam gegen den Afghanistan-Krieg!
Dem Frieden eine Chance – Truppen raus aus Afghanistan!
Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind keine Entwicklungshelfer in Uniform. Die Bundeswehr tötet am Hindukusch. Nach dem Bombenabwurf in Kunduz wissen das alle.
Heute sind über 100.000 ausländische Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan. Die Menschen in Afghanistan fühlen sich dadurch nicht befreit, sondern besetzt. Das nährt den bewaffneten Widerstand.
Jetzt sollen noch 40.000 weitere Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan Krieg führen. Davon wahrscheinlich 850 aus Deutschland Die Bundesregierung will im Bundestag beantragen: Truppenaufstockung für Afghanistan.
Frieden gibt’s nur ohne Krieg.
Wieso ist Deutschland im Krieg? Warum dürfen Bundeswehroffiziere an Schulen agitieren? Was haben Islamfeindlichkeit, Überwachungsstaat und Kriegseinsätze miteinander zu tun? Werden an unseren Unis die Massenvernichtungswaffen von morgen entworfen? Gibt es überhaupt Frieden im Kapitalismus? Warum führen Verteidigungsbündnisse Angriffskriege? Raus aus Afghanistan – wie soll das gehen? Wie können wir Proteste gegen Krieg und Militarisierung verstärken?
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Frieden gibt’s nur ohne Krieg.Teenager in Uniform
Tausende Jugendliche müssen in den afghanischen Sicherheitskräften dienen. Fast alle deutschen Bundestagsparteien ignorieren Vorwürfe
Von Knut Mellenthin
Viele Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte sind Kinder und Jugendliche, obwohl ein Erlaß von Präsident Hamid Karsai aus dem Jahre 2003 das Mindestalter für den Dienst bei Polizei und Streitkräften auf 18 Jahre festgesetzt hat. Afghanistan hält sich damit offiziell an den Artikel 38 der von der UNICEF beschlossenen Konvention der Kinderrechte. Dieser sieht – allerdings nur in Form eines unverbindlichen Zusatzprotokolls – vor, daß die direkten Teilnehmer an bewaffneten Konflikten mindestens 18 Jahre alt sein sollten, und verbietet die Zwangsrekrutierung von jüngeren Kindern bzw. Jugendlichen.
Die Praxis in Afghanistan sieht allerdings anders aus. Bei einer landesweiten Arbeitslosigkeit von mindestens 40 Prozent, die regional vielfach noch höher liegt, ist der Dienst von Teenagern bei den Sicherheitskräften für viele Familien die wichtigste Erwerbsquelle. Daß es dabei nicht immer freiwillig zugeht, liegt auf der Hand. Ein Viertel der afghanischen Polizisten und ein Fünftel der Soldaten laufen schon während ihres ersten Dienstjahres davon.