Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW erhofft sich von der internationalen Syrien-Friedenskonferenz („Genf-II“) in Montreux nach fast drei Jahren Gewalt und Zerstörung konkrete Fortschritte im Hinblick auf ein Ende des Krieges, z.B. die Vereinbarung lokaler und regionaler Waffenstillstände. Sie fordert die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass bei der Konferenz alle am Krieg beteiligten inländischen und ausländischen Kräften ohne Vorbedingungen beteiligt werden. Ziel der Konferenz müsse ein demokratisches, multi-ethnisches und multi-religiöses Syrien sein.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Krieg in Syrien – Waffenstillstand und Verhandlungen ohne VorbedingungenTheorie & Praxis
Argumentationsbasis für Kriegspolitik
Die Sicherstellung der kulturellen Hegemonie des globalen Nordens
(von Ralf Buchterkirchen)
Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ist aus friedenspolitischer Perspektive sehr problematisch. Letztlich liefert er die argumentative Basis für kriegerische und rassistische Politiken.
In der Außenpolitik setzt die Koalition weiter auf vorhandene Strategien von Schwarz-Gelb. Unverhohlen wird das westliche Selbstverständnis von Demokratie und Wirtschaft auf die ganze Welt übertragen ? notfalls soll dies mit Gewalt geschehen, zumindest wird auch diese Option deutlich.
Wissenschaft für Rüstungszwecke
Die Zivilklauselbewegung weiter vorantreiben
(von Cornelia Mannewitz)
Wissenschaft nimmt im Koalitionsvertrag viel Raum ein. Nahezu alle Vorhaben sollen auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt werden. Weitreichende (und zweideutige) Versprechungen von sehr wissenschaftlichem Klang werden gemacht, etwa, dass Deutschland zu einer „echten digitalen Gesellschaft“ werden soll. Der Abschnitt zu Hochschulen rangiert ganz oben im ersten Kapitel. Allerdings, welche Rahmenbedingungen für die Wissenschaft gibt der Vertrag vor?
Der Koalitionsvertrag ist hinsichtlich der Wissenschaftsförderung alter Wein in neuen Schläuchen. Und nicht einmal das. Alles, was in den letzten Jahren wissenschaftspolitisch in der Kritik stand und eigentlich zur „Abwahl“ vorgesehen war, ist wieder da.
Rezension – Ian Morris: Krieg. Wozu er gut ist.
(Campus Verlag, Frankfurt/New York 2013; 572 Seiten; 26,99 Euro) von Gernot Lennert
„Fortschritt durch Krieg?“ Diese Frage prangte in Riesenlettern auf einem Plakat auf der Frankfurter Buchmesse. Beworben wurde das im Campus-Verlag erschienene Buch „Krieg. Wozu er gut ist“ des in den USA lehrenden aus England stammenden Archäologen und Althistorikers Ian Morris.
In der Ankündigung der Buchvorstellung in der Deutschen Nationalbibliothek hieß es, dass laut Morris „Kriege die Menschheit – auf ganz lange Sicht betrachtet – sicherer und reicher gemacht“ hätten. „Ohne Kriege wären nie die großen Nationalstaaten entstanden, die den Einzelnen vor willkürlichen Gewalttaten weitgehend schützen und den Menschen ungeahnten Wohlstand beschert haben.“ Das provozierte Protest aus der Friedensbewegung. In E-Mails und in der Tageszeitung junge Welt wurde gefordert, die Vorstellung dieses „Werks der Kriegspropaganda“ abzusagen. Schon das US-Generalkonsulat als Mitveranstalter schien die Frage „cui bono?“ zu beantworten (18.10.2013).*
Krieg. Wozu er gut ist? ABSOLUTELY NOTHING
Rezension und Auseinandersetzung mit Ian Morris: Krieg. Wozu er gut ist?
Als deutsche Version eines erst im April nächsten Jahres zur Veröffentlichung geplanten Werkes War. What is it Good for? erschien im September 2013 im Campus-Verlag das Buch Krieg. Wozu er gut ist? (das ?öffnende Fragezeichen? der vorgesehenen englischen Originalausgabe hat der Campus-Verlag dabei offensichtlich gleich weggelassen?). Der von Ian Morris verfasste Titel bezieht sich auf Springsteens Antikriegssong, allerdings kommt er wie die gesamte Idee der Friedensbewegung im Band nicht gut weg. Morris versucht im Buch seine These zu beweisen, dass Kriege die Menschheit reicher und sicherer gemacht hätten.
Kampf dem Pazifismus
http://www.schulze-von-glasser.eu/
von Michael chulze von Glaßer)
Linkspartei – Einige Reformer in der Partei wollen auf SPD und Grüne zugehen. Sie schließen Militäreinsätze nicht mehr generell aus. Dies kann sich bei der nächsten Wahl rächen