Die „Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen“, ein Mitgliedsverein der DFG-VK, informiert heute, dass Martin Otto am 29.11.2007 eine gegen ihn verhängte Freiheitstrafe wegen der Inspektion des Atomwaffenstandortes antreten wird und sie als „Mahnwache hinter Gittern“ versteht.
Stuttgart/Wetzlar, 24. Oktober 2007
23. „Mahnwache hinter Gittern für eine atomwaffenfreie Welt“
Am kommenden Montag, 29. Oktober, wird Martin Otto aus Wetzlar, Mitglied der GAAA, eine Ersatzfreiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt/Main IV antreten, die er als eine „Mahnwache hinter Gittern für eine atomwaffenfreie Welt“ versteht. Er ist zu einer Geldstrafe von 100 € verurteilt worden, weil er sich am 9.8.2005 – dem 60. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki – an einer Go-In-Aktion in die US-Atomwaffeneinsatzzentrale EUCOM in Stuttgart beteiligt hatte. Mit zwei anderen Aktiven der GAAA hatte er den Zaun des Militärgeländes aufgeschnitten, das Areal unerlaubt betreten und dort u.a. ein Transparent mit der Aufschrift „EUCOM schließen – Atomwaffen abschaffen!“ hinterlassen.
Überraschenderweise waren die drei dabei unbehelligt geblieben; sie hatten sich erst nach Verlassen des Geländes selbst bei der Polizei angezeigt. Die Aktion bedeutete ein Fiasko für die EUCOM-Sicherheitskräfte und versetzte – nach Aussage eines Stuttgarter Bürgermeisters – einige Stellen bis hoch zum Pentagon in Aufruhr.
„Ich verweigere die Zahlung der Geldstrafe in die Kasse des deutschen Staates, da dieser die NATO-Politik der nuklearen Abschreckung mitträgt“ so Otto. Daher soll er ersatzweise 9 Tage ins Gefängnis. Die „Mahnwache hinter Gittern“ soll 7 Tage dauern. Für die verbleibenden Tage wird Martin Otto durch Zahlung von 10 € aus einem Solidaritätsfonds ausgelöst, in den 360 Menschen insgesamt 1424 € eingezahlt hatten, um solche demonstativen Freikaufaktionen für gewaltfreie AtomwaffengegnerInnen zu ermöglichen.
355 von ihnen standen namentlich unter einem Offenen Brief, der bereits im Januar an die Bundesregierung, an den US-Botschafter in Berlin und an Justizbehörden geschickt wurde. In dem Brief wird appelliert, die nuklearen Massenvernichtungswaffen abzuschaffen („Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen!“) und die Strafverfolgung von Menschen zu beenden, die sich mit gewaltfreien Aktionen für eine atomwaffenfreie Welt einsetzen.
Vorher sind schon 22 Mal Aktive der GAAA und ihrer Schwestergruppe „EUCOMmunity“ wegen solcher Aktionen im Gefängnis gewesen.
Kontakt: Roland Blach, 0711-2155112
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(Gefängnisrundbrief Martin Otto)
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