In sechzehn Städten wollte die deutsche Armee am Samstag – 9. Juni 2018 – neue Rekrutinnen und Rekruten werben und ihr Image aufpolieren. An fast allen „Tag der Bundeswehr“-Standorten ließen Kriegsgegnerinnen und -gegner das nicht unkommentiert. Der Tag hat sich mittlerweile als Protesttag gegen das Militär etabliert.
„Wir sind zufrieden mit den Aktionen, die stattfanden“, resümiert Ralf Buchterkirchen. Der Bundessprecher der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) hat die bundesweiten Proteste gegen den „Tag der Bundeswehr“ mitkoordiniert und war selbst in Wunstorf bei Hannover aktiv: „Nach unseren Informationen kamen nur halb so viele Menschen zu der Bundeswehr-Werbeveranstaltung im Fliegerhorst Wunstorf wie von der Armee erwartet.“ Man habe mit Flugblättern viele Menschen kritisch informieren können und auch auf dem Kasernengelände fanden Protestaktionen mit Transparenten statt – so wie an fast allen der sechzehn „Tag der Bundeswehr“-Standorte.
Am Eingang der „Führungsakademie der Bundeswehr“ in Hamburg konnten Besucherinnen und Besucher in einem Sarg „Probeliegen“. In Appen in Schleswig-Holstein störten Aktive vom „Jugendnetzwerk für politische Aktionen“ (JunepA) eine Vorführung der Bundeswehr mit einem Transparent: „Ihr übt Krieg, wir üben Frieden.“ Im bayerischen Murnau wurden die Besucherinnen und Besucher des „Tags der Bundeswehr“ von einem fünf Meter hohen zerbrochenen Gewehr begrüßt. Und in Bonn irritierten die „Unicorns against Uniforms“, ein dutzend Friedenaktivistinnen und -aktivisten in Einhornkostüme, die Armee. Auch in Flensburg, Dresden, Rostock, Ingolstadt, Mannheim und weiteren Städten fanden militärkritische Aktionen statt.
„Es ist dringend notwendig, dass sich viele Menschen gegen die aktuelle Aufrüstung der Bundeswehr engagieren“, appelliert Ralf Buchterkirchen: „Statt sich dem in Umfragen immer wieder hervorgebrachten Willen zu unterwerfen und die Armee nicht aufzurüsten und keine Auslandseinsätze durchzuführen nimmt die Bundesregierung Millionen Euro an Steuergeldern in die Hand, um die Bevölkerung von ihrer Politik zu ‚überzeugen‘“, kritisiert der DFG-VK-Sprecher. Beim „Tag der Bundeswehr“ wurden außerdem wieder skrupellos Kinder und Jugendliche für den Militärdienst geworben: Minderjährige machen mittlerweile zehn Prozent der jährlich neu eingestellten Soldatinnen und Soldaten aus. Die DFG-VK fordert ein Ende des „Tags der Bundeswehr“ sowie eine massive weltweite Abrüstung: „Ein Ziel der Menschheit muss es sein Militär weltweit abzuschaffen“, so Ralf Buchterkirchen. Dafür werden die Friedensaktivistinnen und -aktivisten auch im nächsten Jahr wieder protestieren, wenn nötig.
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Weitere Informationen zu den Aktionen gegen den „Tag der Bundeswehr“ gibt es hier auf der Aktionswebsite.
Für Interviews oder bei Nachfragen nehmen Sie bitte jederzeit per E-Mail unter svg@dfg-vk.de Kontakt auf!
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Stuttgart 10. Juni 2018