Präsident Obama hat in seiner Rede in Berlin am Juni 2013 deutliche Worte dafür gemacht, dass nukleare Sicherheit sich nicht auf das Thema Diebstahl von Materialien für den Bau von Atomwaffen begrenzt, als er sagte: ?Solange Atomwaffen existieren, sind wir nicht sicher?. Der nukleare Sicherheitsgipfel in Den Haag am 24./25. März 2014 lenkte von der eigentlichen Aufgabe ab, Atomwaffen weltweit endlich zu beseitigen.
Auch wenn die nukleare Sicherheit wichtig ist: Die humanitären Folgen eines Einsatzes bleiben aus medizinischer Sicht das zentrale Thema. Zwei Staatskonferenzen zum Thema humanitäre Folgen von Atomwaffen in Norwegen 2013 und Mexiko 2014 haben diese Ansicht bestätigt. Noch in diesem Jahr treffen sich wieder Staaten in Wien, um darüber zu sprechen wie ein Atomwaffeneinsatz und seine katastrophalen Folgen für die Menschheit verhindert werden können.
Atomwaffen
Den Wahnsinn beenden! Atomwaffen aus Büchel abziehen! Beendigung der völkerrechtswidrigen „nuklearen Teilhabe“!
Zum Absturz einer Tornados-Maschine der Bundeswehr in der Nähe von Büchel erklärte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag:
Die Tornado-Piloten des Jagdbombergeschwaders 33 auf dem Fliegerhorst Büchel lernen, wie man Atombomben abwirft. Die in Büchel lagernden US-Atomwaffen ermöglichen es der Bundesrepublik, sich an der „nuklearen Teilhabe“ der NATO zu beteiligen. Das heißt, im Kriegsfall können Tornado-Piloten aus Büchel Nuklearwaffen einsetzen, wenn der US-Präsident diese freigegeben hat. „Das will gelernt und geübt sein“, schrieb Otfried Nassauer in tagesschau.de (10. Juli 2008). „Deshalb lernen Bundeswehrtechniker, wie man zusammen mit US-Personal Nuklearwaffen an den Tornadoflugzeugen montiert und Bundeswehrpiloten, wie man mit solchen Waffen fliegt und wie man sie abwirft. Regelmäßig überprüfen die US-Streitkräfte mit Nuklearen Sicherheitsinspektionen, ob in Büchel alle relevanten Vorschriften eingehalten werden.“
Warum, so wäre als erstes zu fragen, überprüft niemand, ob die Piloten der Bundeswehr dazu überhaupt berechtigt sind? Die Rechtslage ist sogar eindeutig: Es ist deutschen Soldaten verboten Massenvernichtungswaffen einzusetzen. So heißt es in einer Neufassung der „Druckschrift Einsatz Nr. 03 – Humanitäres Völkerrecht in bewaffneten Konflikten“ – einer Taschenkarte für Soldaten der Bundeswehr aus dem Juni 2008 – auf Seite fünf klipp und klar:
Die militärisch-zivile Plutonium-Sackgasse: MOX
Die Plutonium-Verarbeitung aus „Mixed Oxide“-Brennelementen
von Marion Küpker
https://zivilcourage.dfg-vk.de
(für Zivilcourage 1-2011)
Plutonium ist weltweit als „das gefährlichste Element überhaupt“ bekannt, welches in natürlicher Form fast nicht vorkommt: Auf 140 Milliarden Uranatome soll ein Plutoniumatom kommen. Weltweit wurden allein für den Bau von etwa 70.000 Atombomben ca. 250 Tonnen „militärisches“ Plutonium produziert (heute gibt es noch ca. 27.000 funktionsfähige Atomsprengköpfe).
Hinter so genannten nuklearen Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland über die „Entsorgung von je 34 Tonnen ihres überschüssigen und veralteten Plutoniums der Atomsprengköpfe“ verbirgt sich – werbewirksam als Abrüstung getarnt – ihr ungelöstes Entsorgungsproblem, an dem sie noch weiter Geld verdienen wollen. Auch das Plutonium in Atombomben zerfällt und hat daher eine befristete Haltbarkeit, es muss also entweder immer wieder aufwändig und teuer „gereinigt“ oder entsorgt werden.
Dazu kommt eine noch größere Menge an „zivilem“ Plutonium. Das Labor Spiez, die dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung unterstellte „Fachstelle für den Schutz der Bevölkerung vor atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen und Gefahren“ im schweizerischen Spiez, veröffentlichte im Jahr 2002 hierzu: „In zivilen Reaktoren wurden bisher weltweit etwa 1.400 Tonnen erzeugt. Die zivile Plutoniummenge nimmt jedes Jahr um ca. 70 Tonnen zu. Der größte Teil dieses Plutoniums, ca. 1.200 Tonnen, befindet sich noch im hochradioaktiven, abgebrannten Kernbrennstoff. Etwa 225 Tonnen liegen in separierter Form vor. Sie wurden in einem komplizierten chemischen Prozess, in so genannten Wiederaufbereitungsanlagen, von allen anderen Materialien im Brennstab getrennt.“ Jedes eingesetzte AKW-Brennelement besteht am Ende aus knapp 1 Prozent Plutonium. Und es wird fleißig weiter produziert!
Aktuelle Programmänderung: 25 Jahre Tschernobyl – Bombenrisiko Atomkraft
Tagung des Arbeitskreises „Zukunft ohne Atomwaffen“, 25. und 26. März 2011
Eine-Welt-Haus, Schwanthalerstr. 64, 80336 München
Atomwaffen und Atomenergie gemeinsam abschaffen
Die Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie wäre undenkbar ohne die Erfindung der Atombombe. Die zivile und die militärische Nutzung der Atomenergie sind zwei Seiten derselben Medaille, dem Spiel mit dem atomaren Feuer. Mehrfach stand die Menschheit im 20. Jahrhundert am nuklearen Abgrund: Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki löschten Hunderttausende Menschen aus, bis heute leiden die Überlebenden an Folgekrankheiten und seelischen Nöten. Auch die atomare Katastrophe von Tschernobyl hat die Welt verändert. Millionen Menschen wurden über Nacht zu Opfern, riesige Gebiete unbewohnbar, Hunderttausende von Menschen erkrankten an Krebs und an zahlreichen Nichtkrebserkrankungen.
In welchem Verhältnis stehen die zivile und die militärische Nutzung der Atomenergie heute? Bei dieser Tagung wollen wir mit Hilfe namhafter ExpertInnen und AktivistInnen dieser Frage auf dem Grund gehen. Die Tagung bietet Informationen zur internationalen Situation in Sachen Atomwaffen und Atomenergie und Berichte über die Verflechtung der Technologien zur Herstellung von Atomkraft und -waffen. „Dual-Use“ ist der Fachbegriff für diese Technologien, Materialien und Ausstattung, die man sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke nutzen kann und aufzeigt, dass sie nicht eindeutig von einander zu trennen sind. Für Atomkraft genauso wie für Atomwaffen wird Uran auf dem Rücken von Mensch und Umwelt abgebaut. Über die Folgen und Handlungsoptionen wird in Arbeitsgruppen und im Plenum diskutiert.
Neue Chancen schaffen für eine Welt ohne Atomwaffen – Verhandlungen über Atomwaffenkonvention beginnen
Gemeinsame Erklärung des Präsidenten der deutschen Sektion von pax christi, Bischof Heinz Josef Algermissen und des Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms:
Zum 65. Mal jähren sich am 6. und 9. August 2010 die atomaren Angriffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Die Erinnerung an den Tod Hundertausender ist bis heute Mahnung an uns, jeden weiteren Einsatz von Atomwaffen zu verhindern.
Gerade in diesem Jahr hat die Vision einer Welt ohne Atomwaffen neue politische Bedeutung erlangt. Dazu beigetragen hat nicht nur US-Präsident Obama mit seiner Prager Rede sondern auch ungezählte Menschen, die sich im Vorfeld der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (=Nichtverbreitungsvertrag) im Mai 2010 für die Abschaffung aller Atomwaffen eingesetzt haben. Millionen Unterschriften aus aller Welt – darunter allein 14 Millionen aus Japan und aus Deutschland 25 000 unter dem Appell „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen“ – sind Ausdruck des weltweit gemeinsamen Traums einer neuen Wirklichkeit ohne Atomwaffen. Denn eine Welt ohne diese furchtbaren Waffen ist keine Utopie, sondern eine konkrete Verpflichtung der Unterzeichner des Nichtverbreitungsvertrages.
Appell: Für eine Zukunft ohne Atomwaffen
„Entweder wir schaffen die Atomwaffen ab oder diese vernichten den Planeten und die Humanität“
… heißt es im berühmtesten Friedensmanifest der Geschichte, dem Russell Einstein Manifest von 1955.
https://www.frieden-mitmachen.de/33/fuer_eine_zukunft_ohne_atomwaffen!
Appell online unterstützen
http://www.npt2010.de/fileadmin/user_upload/pdfs/appell_23feb.pdf
Appell als pdf-Datei downloaden
Die Gefahren der Atomwaffen sind zum Beginn des 21. Jahrhunderts – wie wissenschaftliche Studien, Dokumente selbst ehemaliger Atomwaffenbefürworter wie Henry Kissinger aber besonders der bisherige Generalsekretär der OIAEO El Baradei mahnend und warnend feststellte „bedrohlicher als je zuvor in der Geschichte“.
Die mehr als 400.000 Toten, die traumatisierten Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, die Hibakushas, sind eine bleibende und mahnende Erinnerung an die wenigen Minuten, grauenhaftester Zerstörung, verbrannten menschlichen Fleisches, tiefsten Leidens und des Auslöschens zweier Städte. Es war viel Glück und einige Zufälle mit im Spiel, das uns ein weiterer, diesen Planten möglicherweise vernichtender Atomwaffeneinsatz, seither erspart geblieben ist.