In einer eindrucksvollen Video-Installation hat der japanischen Künstler Isao Hashimoto auf 2053 Atombombenexplosionen in der Zeit von 1945-1998 aufmerksam gemacht. Das Video auf Grundlage von internationalen Beobachtungenmacht die Notwendigkeit der atomaren Abrüstung deutlich. Auch wenn die Anzahl und Intensität von Tests von Atomwaffen in den letzten Jahren abgenommen hat, besteht, auch weil die NATO weiterhin auf ihre Strategie der atomaren Abschreckung und der Drohung mit dem Ersteinsatz von Atomwaffen besteht, weiterhin eine erhebliche Bedrohung.
atomwaffenfrei
Kernwaffen und Kernenergie – Siamesische Zwillinge oder doppelte Null-Lösung?
von Otfried Nassauer vom Berliner Information-Center for Transatlantic Security (BITS)
Vor einem Jahr belebte U.S.-Präsident Barack Obama die Vision einer atomwaffenfreien Welt neu. Während einer Rede in Prag bekannte er sich zu diesem Ziel und versprach, seine Amtszeit zu nutzen, um erste Schritte auf dem Weg zu einer solchen Welt einzuleiten und Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung sowie Verbesserungen bei der Nichtverbreitung anzustreben. Ein Jahr später bestimmte das Thema erneut die Agenda des amerikanischen Präsidenten. Im Vordergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit standen im April 2010:
* die Unterzeichung eines neuen Abkommens zur Reduzierung der strategischen Nuklearwaffen zwischen den USA und Russland (New START);
* die Veröffentlichung des Nuclear Posture Reviews, eines Berichtes der US-Regierung, mit dem sie ihre künftige Nuklearwaffenpolitik gegenüber dem Kongress darlegen muss;
* eine internationale Staatenkonferenz zur Sicherheit waffengeeigneter Spaltmaterialien, zu der US-Präsident Barack Obama nach Washington eingeladen hatte;
* eine Konferenz der NATO-Außenminister, bei der über die Zukunft nuklearer Waffen in der NATO und in Europa diskutiert werden soll;
* und die nächste Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages[2].
Der Castor kommt! – Wir blockieren! Du auch?
Schnell anschauen, der Castor kommt – Mobilisierungsvideos online!
In knapp sechs Wochen rollt der Castor-Transport. Mit einem ganzen Bündel von MobiClips wird nun die heiße Phase der Mobilisierung und der Vorbereitung auf die Sitzblockade von X-tausendmal quer eingeläutet.
Neue Chancen schaffen für eine Welt ohne Atomwaffen – Verhandlungen über Atomwaffenkonvention beginnen
Gemeinsame Erklärung des Präsidenten der deutschen Sektion von pax christi, Bischof Heinz Josef Algermissen und des Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms:
Zum 65. Mal jähren sich am 6. und 9. August 2010 die atomaren Angriffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Die Erinnerung an den Tod Hundertausender ist bis heute Mahnung an uns, jeden weiteren Einsatz von Atomwaffen zu verhindern.
Gerade in diesem Jahr hat die Vision einer Welt ohne Atomwaffen neue politische Bedeutung erlangt. Dazu beigetragen hat nicht nur US-Präsident Obama mit seiner Prager Rede sondern auch ungezählte Menschen, die sich im Vorfeld der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (=Nichtverbreitungsvertrag) im Mai 2010 für die Abschaffung aller Atomwaffen eingesetzt haben. Millionen Unterschriften aus aller Welt – darunter allein 14 Millionen aus Japan und aus Deutschland 25 000 unter dem Appell „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen“ – sind Ausdruck des weltweit gemeinsamen Traums einer neuen Wirklichkeit ohne Atomwaffen. Denn eine Welt ohne diese furchtbaren Waffen ist keine Utopie, sondern eine konkrete Verpflichtung der Unterzeichner des Nichtverbreitungsvertrages.
Abrüstung nur verbal
NPT-Konferenz in New York: Der Weg zu einer atomwaffenfreien Welt ist noch nicht offen. Obama läßt neue Sprenköpfe entwickeln. NATO modernisiert ihr Arsenal von Reiner Braun
Seit 40 Jahren ist der Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen (Non-Proliferation-Treaty – NPT) in Kraft. Die atomwaffenlosen Staaten erklären damit ihren Verzicht auf die Entwicklung oder den Erwerb von Nuklearwaffen und die Atomwaffen besitzenden Staaten verpflichten sich zur umfassenden Abrüstung (siehe jW vom 1. April 2010 und jW vom 10. Mai 2010). Alle fünf Jahre wird in sogenannten Review-Konferenzen die Einhaltung der Rechte und Verpflichtungen aus dem Vertrag überprüft. Während die Beratungen 1995 und 2000 mit Resolutionen endeten, die weitere Schritte zur Abrüstung beschrieben, war die Zusammenkunft 2005 ein Desaster aufgrund der Verweigerungshaltung der USA. Nach der Ankündigung von US-Präsident Barack Obama im vergangenen Jahr, für eine atomwaffenfreie Welt einzutreten, haben sich die Verhältnisse – atmosphärisch – grundlegend verändert. Initiativen, die auf Abrüstung zielen, wie der neue START-Vertrag, die Diskussion in den USA um die Ratifizierung des Atomteststoppabkommens und die Nuclear-Posture-Review (wieder)beleben die Abrüstungsdebatte.
Deutsche Friedensdelegation auf der Atomwaffenkon ferenz in New York
Die Zeit ist reif für die Ächtung der Atomwaffen
Eine Delegation von 47 VertreterInnen deutscher Friedensorganisationen und –gruppen, darunter ca. 25 Studierende und Jugendliche besuchen ab kommenden Montag in New York die vierwöchige Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags. Insgesamt haben sich etwa 1.500 RepräsentantInnen der Zivilgesellschaft aus über 30 Ländern der Welt für die Konferenz akkreditiert. Sie werden am 2. Mai mit mehr als Zehntausenden Menschen auf den Strassen von New York demonstrieren, um vor Beginn der Überprüfungskonferenz die Regierungen dazu aufzurufen, sich für eine globale Ächtung von Atomwaffen einzusetzen.
Am 1. Mai – zwei Tage vor der Eröffnung der Staatskonferenz zu Atomwaffen – wird der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon vor der internationalen NGO- Konferenz Konferenz “Für eine atomfreie, friedliche, gerechte und zukunftsfähige Welt” reden. Die Konferenz, zu der sich bereits über 1.500 Teilnahmer angemeldet haben, findet am 30.4. und 1.5. in der Riverside Church in New York statt. Der Generalsekretär nimmt am Schlussplenum der Konferenz am Samstagabend um 19 Uhr teil. Die Plena am Freitag- und Samstagabend werden im Internet live übertragen.