Für die Bundesregierung ist das Massaker kein Thema mehr
Von Monty Schädel (für ZivilCourage – Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus – 4/2010)
Etwa einen Monat vor dem ersten Jahrestag des Massakers von Kundus vom 4. September 2009 informierte das deutsche Kriegsministerium darüber, dass es 430.000 US-Dollar „als freiwillige Unterstützungsleistung“ für die Opferfamilien auf eine afghanische Bank eingezahlt habe. Als „eine Geste der Aussöhnung“ und nicht als eine Entschädigung sollen nach Aussage aus dem Ministerium gegenüber Medienvertretern diese Zahlungen von je 5.000 Dollar an die Familien verstanden werden, in der Opfer des Bombardements zu beklagen waren.
Damit war für das Kriegsministerium die Frage der Aufarbeitung von Verantwortung und Fehlern bei diesem durch den deutschen Bundeswehroberst Georg Klein befehligten Angriff offensichtlich abgeschlossen.