Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes warnt davor, dass sich die Situation für Kinder in Syrien mit dem Eingreifen der Bundeswehr und der Ausweitung des Krieges weiter verschärfen wird. Gefragt sind zivile politische Lösungen statt einer weiteren Eskalation des Luftkrieges, der immer mehr Opfer unter der Zivilbevölkerung fordert. Bereits die Bombardements durch die russische Luftwaffe in den letzten Wochen haben Zehntausende Menschen zusätzlich in die Flucht geschlagen. Es steht zu erwarten, dass mit dem Eingreifen Frankreichs und der Unterstützung durch die Bundeswehr die Zahl der Opfer immer weiter steigt, ohne dass die Terrororganisation Islamischer Staat entscheidend geschwächt wird.
terre des hommes appelliert an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, einer Beteiligung am Kriegseinsatz in Syrien nicht zuzustimmen. Die internationale Gemeinschaft muss stattdessen mit aller Kraft auf eine politische Lösung und nicht-militärische Mittel im Kampf gegen Terror und Gewalt setzen. Dies bedeutet, umgehend die Einkommensquellen und den Zulauf von Kämpfern zu den terroristischen Gruppen zu stoppen und Waffenlieferungen in die Region einzustellen. Im Mittelpunkt aller Anstrengungen muss der Schutz der Zivilbevölkerung und besonders der Kinder stehen. Humanitäre Korridore für die Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln sind dringend notwendig.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind über zwölf Millionen Menschen in Syrien auf Hilfe angewiesen, darunter 5,6 Millionen Kinder. Das Assad-Regime begeht schwerste Menschenrechtsverletzungen, täglich sterben Kinder durch Bombenangriffe, werden gezielt getötet oder gefangen genommen und missbraucht. Außerdem leiden Kinder unter der systematischen Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäuser. Die islamistischen Konfliktparteien töten, rekrutieren Kinder als Kämpfer und wenden gezielt sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen an.