Neu Computerspiele verwischen den Unterschied zwischen Spiel und Realität
Von Philipp Leiber (für ZivilCourage – Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus – 4/2010)
„Noch reeller; du bist im Spiel drin; als Spieler wirst du ein Teil des Spiels!“ – so beschreiben Publisher die Spielinnovationen Kinect und Move.
Die Zeiten, in denen wir als Gamer einen Controler in der Hand gehalten haben, scheinen vorbei zu sein. Zweifellos ist es sehr beeindruckend, sich selbst plötzlich in dem Spiel zu sehen. Es ist zwar schon länger möglich, sich seinen eigenen Spieler-Avatar zu erstellen, aber welcher Gelegenheitsspieler macht sich schon die Mühe, in einem Spiele-Setup stundenlang zwischen über 120 Augenbrauen, 800 Nasen oder 1.000 verschiedenen Frisuren hin und her zu zappen? Kurz gesagt, mit der neuen Technik ist genau das für jeden in Sekundenschnelle möglich, das Spiel tut es schlicht selbst (via Kamera, die auf dem Fernseher angebracht wird). Genau diese Kamera macht es auch möglich, mithilfe von Bewegungssensoren unsere Bewegungen zu erkennen und ins Spiel zu übertragen. Die Figur im Spiel hat nicht nur unser Gesicht, sondern macht auch dieselben Bewegungen wie wir – wir steuern also mit unserem Körper; das ist neu!