(Campus Verlag, Frankfurt/New York 2013; 572 Seiten; 26,99 Euro) von Gernot Lennert
„Fortschritt durch Krieg?“ Diese Frage prangte in Riesenlettern auf einem Plakat auf der Frankfurter Buchmesse. Beworben wurde das im Campus-Verlag erschienene Buch „Krieg. Wozu er gut ist“ des in den USA lehrenden aus England stammenden Archäologen und Althistorikers Ian Morris.
In der Ankündigung der Buchvorstellung in der Deutschen Nationalbibliothek hieß es, dass laut Morris „Kriege die Menschheit – auf ganz lange Sicht betrachtet – sicherer und reicher gemacht“ hätten. „Ohne Kriege wären nie die großen Nationalstaaten entstanden, die den Einzelnen vor willkürlichen Gewalttaten weitgehend schützen und den Menschen ungeahnten Wohlstand beschert haben.“ Das provozierte Protest aus der Friedensbewegung. In E-Mails und in der Tageszeitung junge Welt wurde gefordert, die Vorstellung dieses „Werks der Kriegspropaganda“ abzusagen. Schon das US-Generalkonsulat als Mitveranstalter schien die Frage „cui bono?“ zu beantworten (18.10.2013).*