Im Mai soll in Stuttgart die umstrittene Rüstungsmesse ITEC stattfinden – nach Protesten versicherte der Bürgermeister, dass es auch das letzte Mal sein wird.
Hinweis: Fotos der Protestaktion zur freien Verwendung finde Sie hier, hier, hier und hier.
Ein roter Teppich wies am Donnerstag (25. Januar 2018) den Weg ins Stuttgarter Rathaus. Wer darüber gehen wollte, stolperte aber unweigerlich über die darauf „wie tot“ liegenden Stoffpuppen: „Simulierst du noch oder mordest du schon?“ stand dazu auf Schildern, daneben waren die Namen einiger bekannter Rüstungsfirmen wie „Rheinmetall“ oder „Thales“ zu lesen. Die Aktion auf dem Marktplatz der baden-württembergischen Landeshauptstadt fand im Rahmen einer Protestkundgebung gegen die Rüstungsmesse ITEC statt: „Bei der für Mai geplanten Messe tauschen sich Militärs über die neusten Entwicklungen bei militärischen Schieß- und Trainingssimulationen aus“, erklärt Thomas Haschke, Anmelder der Protest-Aktion. „Diese von den Rüstungsunternehmen auf der Messe angebotenen Simulations-Systeme sollen dann letztlich die Anwendung von Gewalt durch Soldaten effizienter und also echte Krieg ‚einfacher‘ machen“, so Haschke, der bei der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegenerInnen“ (DFG-VK) aktiv ist.
Gemeinsam mit ihm protestierten rund einhundert Menschen vor dem Rathaus, in dem zeitgleich eine Sitzung des Gemeinderats stattfand – die Messehalle, in der die ITEC in vier Monaten stattfinden soll, gehört zu gleichen Teilen der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg.
Während draußen protestiert wurde, übergaben einige Aktivisten dem Ersten Bürgermeister der Stadt, Michael Föll, einige hundert Unterschriften gegen die Rüstungsmesse. Dabei sicherte Föll zu, dass die ITEC nach 2018 nicht noch einmal in der Stadt zugelassen werden: „Das ist ein großer Erfolg“, freut sich Thomas Haschke. Die ITEC fand bereits 2014 in Köln statt und auch dort wurde den Rüstungsfirmen der Zugang zu den Messehallen nach Protesten verwehrt – nun wird auch Stuttgart für die alle vier Jahre in Deutschland stattfindende Veranstaltung einmalig sein: „So wir die Messe nicht sogar noch verhindern können“, kommentiert dies Thomas Haschke. Gemeinsam mit weiteren Friedens- und Antimilitaristischen-Organisationen wie „Ohne Rüstung Leben“ und dem „Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung“ plant die DFG-VK in den nächsten Monaten weitere Proteste gegen die Rüstungsmesse: „Wir fordern weiterhin die Kündigung der Verträge und dies werden wir auch weiterhin laut und deutlich machen“, so Friedensaktivist Haschke.
Ein Video der Protestaktion gibt es hier.
Für Interviews oder bei Nachfragen nehmen Sie bitte jederzeit per E-Mail unter svg@dfg-vk.de Kontakt auf!
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Stuttgart 26. Januar 2018