Politische Versammlungen am Osterwochenende sind – trotz der in den letzten Tagen entstandenen Irritationen – erlaubt. Die für unseren Verband und die gesamte Friedensbewegung wichtigen Ostermärsche können also wie geplant durchgeführt werden. Dennoch finden die Aktionen in diesem Jahr unter besonderen Voraussetzungen statt. Die Ostermärsche sind die größten wiederkehrenden Friedensproteste im Jahr. Vor der Pandemie nahmen regelmäßig über einhunderttausend Menschen an Friedensaktionen in über 100 Städten im ganzen Land teil. Die Ostermärsche tragen dazu bei, dass die Friedensbewegung bundesweit in den Medien wahrgenommen wird. Auch in diesem Jahr sind bereits knapp 100 Veranstaltungen für das Osterwochenende in einem sehr fortgeschrittenen Planungsstadium.
Einerseits sehen wir die steigenden Inzidenzzahlen und die sich ausbreitenden Mutanten des SARS-CoV-2-Virus. Die Pandemie bedroht unser aller Gesundheit, die Lage ist ernst. Andererseits sehen wir es nicht ein, aufgrund mangelhafter Bewältigungsstrategien der Bundesregierung auf die Osterproteste unter freiem Himmel, wo die Ansteckungsgefahr gering ist, zu verzichten.
Mit 46,9 Milliarden Euro wurde für das Jahr 2021 der höchste Verteidigungshaushalt in der Geschichte der Bundesrepublik eingestellt. Seit 2012 ist er um 50 Prozent gewachsen. Die Aufrüstung der Bundeswehr geschieht unter anderem auf Kosten des Gesundheitssektors. Während von den Menschen viele Einschränkungen im Privatleben verlangt werden, sind die Fabriken der Rüstungsindustrie weiter geöffnet und produzieren und exportieren Waffen. Wir haben also allen Grund zu protestieren!
Die Koordination der bundesweiten Ostermärsche übernehmen traditionell die Freund*innen vom Netzwerk Friedenskooperative aus Bonn, welche kürzlich eine Mitteilung für achtsame Demonstrationen am Osterwochenende veröffentlicht haben. Die Ostermärsche werden von lokalen Friedensgruppen organisiert, weshalb es letztlich in der Verantwortung jeder einzelnen Gruppe liegt, ob sie ihre Veranstaltung vor dem aktuellen Hintergrund durchführen oder nicht. Außerdem appellieren und glauben wir an einen solidarischen, verantwortungsvollen und rücksichtsvollen Umgang miteinander.
Wir rufen alle Gruppen – nicht nur die der DFG-VK, sondern der gesamten Friedensbewegung – dazu auf, die Hygienemaßnahmen bei öffentlichen Versammlungen (medizinische Mund-Nasen-Schutzmasken und mindestens 1,5 Meter Abstand zwischen den Teilnehmer*innen) einzuhalten und alle Versuche anderer Gruppierungen, die Ostermärsche zu unterwandern und zu instrumentalisieren, entschieden zurückzuweisen. Mit Nationalismus, Rechtspopulismus und Verschwörungsmythen ist kein Frieden zu machen!
Wie schon im letzten Jahr, bieten wir auch am kommenden Osterwochenende wieder eine kontaktlose Möglichkeit zum Friedensprotest an: Fordere mit uns Konsequenzen aus der COVID-19-Pandemie zu ziehen – es braucht mehr Geld für die Gesundheitsversorgung sowie den zivilen Katastrophenschutz und eine weltweite Abrüstung des Militärs!
Drucke das Aktionsmotiv, welches du hier in DIN-A4 (Querformat, Hochkant) findest, aus, fotografiere dich damit und poste dein Foto mit dem Hashtag #FundHealthNotWar in die sozialen Medien und schicke es uns zu, damit wir es auf unserer Website und unseren Social Media-Kanälen verbreiten können: office@dfg-vk.de