Die Bundeswehr bedient sich bei der Nachwuchsgewinnung gezielt aus dem Reservoir junger Arbeitsloser. Kooperationen mit Jobcentern machen es leichter von Ralf Wurzbacher
Stellt man der Bundeswehr unangenehme Fragen, sind die Verantwortlichen schon mal gerne allesamt verhindert. Ob die Truppe beim Fang frischen Kanonenfutters gezielt aus dem Heer junger Arbeitsloser angelt, wollte junge Welt beim Dezernat 6 des Zentrums für Nachwuchsgewinnung (ZNwG) Ost in Leipzig in Erfahrung bringen. Antwort: »Hauptmann Rieger ist im Urlaub.« Wer ist noch zuständig? »Der ist auch im Urlaub.« Kann oder will sonst einer Auskunft geben? »Nein. Keiner da!« Seit eine sächsische Zeitung vor Weihnachten über die engen Bande zwischen Streitkräften und Leipziger Jobcenter berichtet hatte, geht man bei der Armee offenbar lieber in Deckung.