Ein Jahr nach der Fukushima-Katastrohe
Von Marion Küpker (in ZivilCourage 1/2012 Zeitschrift der DFG-VK für Antimilitarismus und Pazifismus)
In sechs deutschen Atom-Standorten fanden am 11. März, dem ersten Jahrestag der Katastrophe in Fukushima, Aktionen statt. Welche Gefahr geht denn nun von unseren AKW tagtäglich aus, von denen die letzten sechs erst 2021/2022 abgeschaltet werden sollen? Zum Beispiel vom AKW Brokdorf, welches nur 60 Kilometer vom Zentrum der 2-Millionen-Metropole Hamburg entfernt liegt?! Dies ist die Distanz von der Fukushima-Reaktoranlage hin zur Stadt Fukushima City, der Stadt, in der von StudentInnen die strahlende Erde der Spielplätze und Schulhöfe abgetragen wurde.
Mit 1.480 Megawatt brutto hat das AKW Brokdorf ein Viertel weniger Leistung als alle drei Fukushima-Reaktoren zusammen, in denen es zu Kernschmelzen kam. Im Jahr 2010 belegte Brokdorf den Spitzenplatz 3 bei der Stromproduktion der leistungsstärksten AKW der Welt, und es war dabei keine deutsche Ausnahme, denn sechs „unserer“ AKW fielen unter die ersten 10 Plätze. In den Jahren davor waren es manchmal sogar sieben!