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H & K will laut dpa bei Waffenexporten künftig zurückhaltend sein. Jürgen Grässlin hat Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Äußerungen, sieht sie aber auch als einen Erfolg von Aktion Aufschrei.
Wie die dpa unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Unternehmensmanager berichtet, will die Waffenschmiede Heckler & Koch künftig bei Neuaufträgen nur noch in Länder liefern, die demokratisch, Nato-Mitglieder oder deren Partner und nicht korrupt sind.
Dass sich H & K zu einer solchen Änderung der Geschäftspolitik gezwungen sieht, wertet Grässlin in einer Stellungnahme (einer der Sprecher von DFG-VK und Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!) als einen erfreulichen Erfolg der Aufschrei-Kampagne (in der die DFG-VK eine Trägerorganisation ist).
Allerdings hat er auch erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der H&K-Ankündigung.
Die Äußerung eines anonymen H&K-Manangers könne nicht als verbindliche Stellungnahme aus dem Unternehmen gewertet werden.
– Die Oberndorfer Waffenschmiede sei massiv in der Defensive und bemühe sich um Imageverbesserung.
– Die vermeintliche Neuausrichtung der Geschäftspolitik beziehe sich nur auf künftige Geschäfte.
– Die Produktion von H&K-Waffen durch ausländische Lizenznehmer und über Tochterfirmen im Ausland sei nicht ausgeschlossen.
Grässlin kritisiert, dass der H & K-Anonymus sich für die Einhaltung „alter Verpflichtungen“ ausspriche und damit für Belieferung von Ländern wie Saudi-Arabien nicht unterbunden sei.
Wenn H & K Glaubwürdigkeit erreichen wolle, müsse sich die H&K-Geschäftsführung zur Schuld am weltweiten Morden mit Heckler-&-Koch-Waffen bekennen und Schritte der Wiedergutmachung und Versöhnung einleiten und den Umstellungsprozess auf eine nachhaltige zivile Fertigung (Rüstungskonversion) einleitet. Ein erster sinnvoller Schritt sei die Gründung und Finanzierung eines Fonds für die Opfer von H-&-K-Waffen in aller Welt.
Weitere Informationen
Stellungnahme von Jürgen Grässlin zu angeblichen Einschränkungen bei H&K
Medienberichte
Waffenhersteller aus Oberndorf Heckler & Koch schränkt Kundenkreis ein, swr.de, 28.11.2016, Bericht und Interview mit J. Grässlin,
Heckler & Koch ändert Verkaufspolitik: Knarrenhersteller entdeckt Gewissen, taz.de, 28.11.2016