Friedensaktivisten protestierten am Wochenende in Frankfurt gegen die Kooperation des Videospiel-Herstellers „Crytek“ mit der Rüstungsindustrie: Sie projizierten einen Film sowie ihre Forderungen an das Gebäude. [Fotos von der Aktion zur freien Verwendung gibt es hier]
„MAKE GAMES – NOT WAR“ war in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der Fassade des „Westend Carree“ in Frankfurt am Main zu lesen, dem Sitz des deutschen Videospiel-Herstellers „Crytek“. Dazu war noch eine bekannte „Crytek“-Videospielfigur zu sehen, die ein Gewehr zerbrach. Aktivsten der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) hatten den Schriftzug, das Motiv sowie einen erklärenden Film in der Nacht mit einem Beamer an das Gebäude projiziert: „‚Crytek‘ entwickelt nicht nur Videospiele, sondern verkauft seine Software auch an Rüstungsunternehmen, die damit Schießsimulatoren ausstatten“, erklärt Michael Schulze von Glaßer, stellvertretender politischer Geschäftsführer der DFG-VK, den Grund für den Protest.
Zu den Kunden von „Crytek“ gehöre etwa der Rüstungskonzern „Thales“: „Das Unternehmen hat vor kurzem die umstrittene Bundeswehr-Eliteeinheit ‚Kommando-Spezialkräfte‘ mit Schießsimualtoren für Raketenwerfer ausgestattet, die mit der Software von ‚Crytek‘ funktionieren“, so Schulze von Glaßer. Die Aktivisten fordern „Crytek“ auf, sich auf die Herstellung von Videospielen zu konzentrieren und seine Software nur an zivile Kundinnen und Kunden zu verkaufen: „Ein Unternehmen, dass Unterhaltungsprodukte herstellt, sollte nicht dafür sorgen, dass Soldatinnen und Soldaten besser in Kriege ziehen und auf Menschen schießen können“, erläutert DFG-VK-Aktivist Schulze von Glaßer die Forderung.
Der Licht-Performance-Protest vor dem „Crytek“-Hauptsitz ist der jüngste einer ganzen Reihe von Aktionen: Bereits bei der Vergabe des „Deutschen Computerspielpreises“ in Berlin, der Rüstungsmesse ITEC in Rotterdam und auch schon in Frankfurt gab es Protest-Aktionen des Friedensverbands. „Crytek“ hat darauf bisher nicht reagiert und ist auch auf Gesprächsangebote nicht eingegangen. Dazu Michael Schulze von Glaßer: „Wir suchen weiterhin das Gespräch mit ‚Crytek‘ und würden uns über Reaktionen auf unsere bislang unbeantworteten Briefe sehr freuen.“
Hochaufgelöste Fotos von der Aktion in Frankfurt zur freien Verwendungen finden sich hier.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Kampagnenseite www.CRYTEK.DFG-VK.de oder nehmen für Interviews oder bei Nachfragen jederzeit per E-Mail unter svg@dfg-vk.de Kontakt auf!
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Frankfurt am Main/Stuttgart, 26. Juni 2017