Schon im Jahr 2010 wurde bei einer öffentlichen Veranstaltung in Ohlsdorf, wo die Willi-Bredel-Gesellschaft an 68 namentlich bekannte Opfer der NS-Militärjustiz erinnert hatte, die Frage gestellt, wo denn in Hamburg ein Gedenkort für die hingerichteten Deserteure entstehen sollte. Hier kam erstmals der Vorschlag auf, solch einen Gedenkort beim Kriegsklotz am Dammtor zu errichten. Es sollte noch einige Zeit dauern, aber nun ist es endlich so weit.
Deserteure
Oh wie schön ist (wäre) Kanada!
(Von Wilfried Porwol
https://zivilcourage.dfg-vk.de
für Zivilcourage 5-2010
)
Trotz klirrender Kälte fanden sich am Donnerstag, dem 9. Dezember, gegen 16.00 Uhr in Düsseldorf gegenüber dem kanadischen Generalkonsulat einige Frauen und Männer zu einer Kundgebung zusammen. Mitglieder regionaler Friedensgruppen und des Düsseldorfer Flüchtlingsrates setzten ein deutlich sicht- und hörbares Zeichen der Solidarität mit desertierten Soldaten und Soldatinnen. Aktueller Anlass: Seit dem Einmarsch in den Irak sind es mehr als 25.000 Militärangehörige der US-Streitkräfte, die sich mit dem hohen persönlichen Risiko einer langen Haftstrafe und einer ungewissen Zukunft einem Kriegseinsatz entzogen haben, den sie auf Grund ihrer konkreten Erlebnisse nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Hunderte von desertierten SoldatInnen sind nach Kanada geflohen.
Verweigerung und Kriegswiderstand
Bericht über eine DFG-VK-Fachtagung in Köln / Von Klaus Maliga (in ZivilCourage 1/2010 –
http://www.zc-online.de
Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK
)
Um die Dimensionen von Kriegsdienstverweigerung und Befehlsverweigerung in Zeiten des Krieges und der deutschen Kriegsbeteiligung in Afghanistan ging es bei der inzwischen fünften friedenspolitischen Fachtagung des nordrhein-westfalischen DFG-VK-Landesverbands. Gemeinsam mit der DFG-VK-Gruppe Köln und dem DFG-VK-Bildungswerk NRW fand diese Ende November in Köln statt. DFG-VK-Landessprecher Kai-Uwe Dosch konnte dabei zu einer ersten Referats- und Fragestunde den US-Soldaten Chris Capps, der aus der Army desertiert ist und den Dienst im Krieg verweigert, und Christian Neumann vom „Darmstädter Signal“ begrüßen.
Beratungsstellen für ausländische Kriegsdienstverweigerer
Auch Kriegsdienstverweigerer aus dem Ausland brauchen Hilfe. Die nachfolgenden Beratungsstellen können helfen:
Beratung der DFG-VK für Kriegsdienstverweigerer aus der Türkei
Zeynettin Er
Marktstr. 18, 35452 Heuchelheim
Telefon: 0162-6997237, montags – freitags, 15-17 h,
E-Mail: ktski@gmx.de
US-Verweigerer und Deserteure brauchen Asyl !
Unterzeichnen Sie den Appell an die Bundesregierung !
Seit fünf Jahren führen die US-Armee und ihre Verbündeten Krieg im Irak. 2003 lehnte die damalige Bundesregierung einen direkten Einsatz von Bundeswehr-Soldaten im Irak ab, da es für den Einmarsch keinen Beschluss des UN-Sicherheitsrates gab. Bedauerlicherweise hat die deutsche Bundesregierung die USA dennoch in vielerlei Hinsicht bei diesem Krieg unterstützt.