von: Rainer Schmid
Es gibt in Deutschland ungefähr 100 evangelische und 100 katholische Militärpfarrer. Auf evangelischer Seite gibt es auch ein paar Militärpfarrerinnen.
Militärpfarrer werden von ihrer Heimatkirche für circa 6 Jahre freigestellt. Sie werden vom Militärischen Abschirmdienst überprüft, sie werden Bundesbeamte auf Zeit, sie leisten einen Beamten-Eid, sie haben ihr Büro in der Kaserne, sie fahren Dienstwagen der Bundeswehr, sie werden direkt vom Bundesministerium für Verteidigung bezahlt, sie tragen im Auslandseinsatz und auf Kriegsschiffen militärische Kleidung, und sie haben eine Bundeswehr-Mail-Adresse. Jedes Militärpfarramt ist eine Dienststelle des Bundesministeriums für Verteidigung.
Kirche und Militär
Ruf aus Dresden – 13. Februar 1990
Am 13. Februar 1945 – wenige Wochen vor Ende des bereits entschiedenen Krieges – legten Luftangriffe auch die Dresdner Frauenkirche in Trümmer. Jahrzehntelang war diese Ruine Anklage und Mahnmal für alle friedliebenden Menschen. In der schweren Zeit politischer Bedrückung und weltweiter Hochrüstung haben junge Menschen immer wieder brennende Kerzen auf die Ruine gestellt. In gewaltlosem Protest wollten sie Hoffnungszeichen setzen für eine Zeit des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung des Lebens.
Doch der weitere Verfall der Ruine ist nicht aufzuhalten. Ihre Sicherung und Erhaltung würde umfangreiche bauliche und finanzielle Anstrengungen erfordern.
Wir wissen, daß unsere sächsische Landeskirche keine Mittel für einen Wiederaufbau der Frauenkirche zur Verfügung hat.
Wir wissen, daß weder unsere Stadt noch unser Land diesen Aufbau finanzieren können.
Wir wissen, daß Kirchen der Bundesrepublik Deutschland den Aufbau vieler Gotteshäuser in unserem Lande ermöglicht haben.
Wir wissen auch, daß Neubauten und Erhaltung von Altbauten angesichts des Zerfalls vieler Gebäude notwendiger sind, als der Aufbau der Frauenkirche.