Die Plutonium-Verarbeitung aus „Mixed Oxide“-Brennelementen
von Marion Küpker
https://zivilcourage.dfg-vk.de
(für Zivilcourage 1-2011)
Plutonium ist weltweit als „das gefährlichste Element überhaupt“ bekannt, welches in natürlicher Form fast nicht vorkommt: Auf 140 Milliarden Uranatome soll ein Plutoniumatom kommen. Weltweit wurden allein für den Bau von etwa 70.000 Atombomben ca. 250 Tonnen „militärisches“ Plutonium produziert (heute gibt es noch ca. 27.000 funktionsfähige Atomsprengköpfe).
Hinter so genannten nuklearen Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland über die „Entsorgung von je 34 Tonnen ihres überschüssigen und veralteten Plutoniums der Atomsprengköpfe“ verbirgt sich – werbewirksam als Abrüstung getarnt – ihr ungelöstes Entsorgungsproblem, an dem sie noch weiter Geld verdienen wollen. Auch das Plutonium in Atombomben zerfällt und hat daher eine befristete Haltbarkeit, es muss also entweder immer wieder aufwändig und teuer „gereinigt“ oder entsorgt werden.
Dazu kommt eine noch größere Menge an „zivilem“ Plutonium. Das Labor Spiez, die dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung unterstellte „Fachstelle für den Schutz der Bevölkerung vor atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen und Gefahren“ im schweizerischen Spiez, veröffentlichte im Jahr 2002 hierzu: „In zivilen Reaktoren wurden bisher weltweit etwa 1.400 Tonnen erzeugt. Die zivile Plutoniummenge nimmt jedes Jahr um ca. 70 Tonnen zu. Der größte Teil dieses Plutoniums, ca. 1.200 Tonnen, befindet sich noch im hochradioaktiven, abgebrannten Kernbrennstoff. Etwa 225 Tonnen liegen in separierter Form vor. Sie wurden in einem komplizierten chemischen Prozess, in so genannten Wiederaufbereitungsanlagen, von allen anderen Materialien im Brennstab getrennt.“ Jedes eingesetzte AKW-Brennelement besteht am Ende aus knapp 1 Prozent Plutonium. Und es wird fleißig weiter produziert!
Atombomben
Atombombenexplosionen von 1945-1998
In einer eindrucksvollen Video-Installation hat der japanischen Künstler Isao Hashimoto auf 2053 Atombombenexplosionen in der Zeit von 1945-1998 aufmerksam gemacht. Das Video auf Grundlage von internationalen Beobachtungenmacht die Notwendigkeit der atomaren Abrüstung deutlich. Auch wenn die Anzahl und Intensität von Tests von Atomwaffen in den letzten Jahren abgenommen hat, besteht, auch weil die NATO weiterhin auf ihre Strategie der atomaren Abschreckung und der Drohung mit dem Ersteinsatz von Atomwaffen besteht, weiterhin eine erhebliche Bedrohung.
IALANA: Bundesregierun g wird verklagt!
Überblick über das Anliegen der Klage
Die Apothekerin Frau Dr. Elke Koller, die nur knapp 4 km vom Fliegerhorst Büchel der Bundesluftwaffe entfernt wohnt, erhebt Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland und beantragt,
– dass Deutschland von den USA verlangt, dass die in Büchel noch stationierten 20 Atombomben abgezogen werden
– und Deutschland sich aus der Nuklearen Teilhabe in der Planungsgruppe der NATO verabschiedet.
Sie vertritt nämlich die Überzeugung, dass es nicht ausreicht, wenn die Bundesegierung entsprechend dem Koalitionsvertrag mit den Mitteln der Diplomatie auf die nukleare Abrüstung hinwirkt. Vielmehr gebietet das Grundgesetz, dass sie im Sinn der hier gestellten Anträge tätig wird.
Das ergibt sich aus dem Friedensgebot des Grundgesetzes, das ein zentrales Prinzip des Grundgesetzes auf Basis der konkreten friedensrechtlichen Regeln darstellt (II. in der Klageschrift). Hier einschlägige Norm ist das Gewaltverbot der UN-Charta, das nach Art. 25 Satz 1 GG als „allgemeine Regel des Völkerrechts“ als Bestandteil des Bundesrechts gilt (III.).
Geheimakte Atombomben – Bundeswehrpiloten trainieren den Nuklear-Einsatz
Die Atombomben sollen nach Hause zurückkehren, nach Amerika. Dieser Meinung ist auch eine deutliche Mehrheit im deutschen Bundestag – über alle Parteien-Grenzen hinweg. Bis auf die CDU. Da sollte sich doch diese Mehrheit einfach noch stärker formieren und aktiv werden, um die Waffen endlich aus Deutschland zu entfernen.
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