Krieg von Taliban und IS, Krise in Wirtschaft und Politik, Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung. Alltag im Land am Hindukusch
Von Matin Baraki
Die Armee »Islamischer Staat« (IS) tauchte Mitte Dezember 2014 zum ersten Mal in der afghanischen Nordprovinz Faryab auf. Inzwischen hat sie sich auch in den Provinzen Ghasni, Helmand, Farah, Kandahar und Parwan ausgebreitet. Seit dem 22. Februar dieses Jahres ist die Terrororganisation auch in der 60 Kilometer südlich von Kabul gelegenen Provinz Logar aktiv. Inzwischen haben sich ihr in Afghanistan rund 20.000 Menschen aus verschiedensten Ländern der Welt angeschlossen. Darunter 150 Kämpfer aus den USA und 3.400 aus arabischen Ländern. Diese Entwicklung beunruhigt den Präsidenten Aschraf Ghani und seine Verbündeten. Der Oberbefehlshaber der US- und NATO-Truppe in Afghanistan, General Martin Dempsey, zeigte sich auf einer Pressekonferenz an jenem 22. Februar in Kabul besorgt.
Taliban
Mehr Heroin und mehr Taliban
Die Regierung von Hamid Karsai kontrolliert nur noch weniger als ein Drittel Afghanistans
Bericht von Anton Holberg in der jungen Welt vom 04.03.2008
Das US-Außenministerium ist besorgt. Die Produktion von Mohn, aus dem Opium und Heroin produziert werden, hat in Afghanistan im vergangenen Jahr den alten Rekord abermals geschlagen. Das State Departement behauptet, daß die Taliban aus diesem Geschäft das Geld für ihre Waffen erhalten. Vor über sieben Jahren, als die Taliban vor dem Überfall durch die USA Afghanistan beherrschten, war die Opiumproduktion vergleichsweise eingeschränkt gewesen. Zu den Begründungen für ihren Sturz durch die US-Army und die Installierung eines neuen Regimes auf den Bajonetten der USA und ihrer NATO-Verbündeten hatte dennoch nicht nur die Tatsache gehört, daß die Taliban den Terroristen von Bin Ladens Al-Qaida Zuflucht gewährt hätten, sondern auch die Opium-Produktion. Die ist seitdem allerdings nicht zurückgegangen, sondern explodiert – 2007 um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorjahr.
Terroristen isolieren statt bekämpfen!
Im Kampf gegen die Taliban versagt das Militär. Kriegsgegner Thomas Carl Schwoerer beschreibt Alternativen zum konventionellen Kampf und verweist auf ein historisches Vorbild.
Vor 60 Jahren, am 30. Januar 1948, starb der Mahatma Gandhi – erschossen in Neu-Delhi von dem Hindu-Fanatiker Nathuram Godse. Ausgerechnet der Mann, der Formen des gewaltlosen Widerstands entwickelte und ab 1920 letztlich erfolgreich gegen die britische Herrschaft in Indien umsetzte, kam durch ein terroristisches Attentat ums Leben. Dem vorausgegangen waren die Spaltung Indiens in die beiden Teilstaaten Indische Union und Pakistan, ihre Entlassung aus der britischen Herrschaft am 15. August 1947 und Massenfluchtbewegungen von rund 12 Millionen Flüchtlingen vorausgegangen. Etwa 500.000 von ihnen starben.
Terroristen isolieren statt bekämpfen!
Im Kampf gegen die Taliban versagt das Militär. Kriegsgegner Thomas Carl Schwoerer beschreibt Alternativen zum konventionellen Kampf und verweist auf ein historisches Vorbild.
Vor 60 Jahren, am 30. Januar 1948, starb der Mahatma Gandhi – erschossen in Neu-Delhi von dem Hindu-Fanatiker Nathuram Godse. Ausgerechnet der Mann, der Formen des gewaltlosen Widerstands entwickelte und ab 1920 letztlich erfolgreich gegen die britische Herrschaft in Indien umsetzte, kam durch ein terroristisches Attentat ums Leben. Dem vorausgegangen waren die Spaltung Indiens in die beiden Teilstaaten Indische Union und Pakistan, ihre Entlassung aus der britischen Herrschaft am 15. August 1947 und Massenfluchtbewegungen von rund 12 Millionen Flüchtlingen vorausgegangen. Etwa 500.000 von ihnen starben.