Knut Mellenthin
Am 12. Oktober hat der deutsche Bundestag mit der erwarteten großen Mehrheit das Mandat für die deutsche Beteiligung an der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (ISAF) um ein weiteres Jahr verlängert. Teil des Mandats ist jetzt auch der vom Bundestag am 9. März gesondert gebilligte Einsatz von sechs Tornado-RECCE-Aufklärungsflugzeugen. Wegen der Zusammenziehung beider Mandate hatte es bei den Grünen einen Sonderparteitag gegeben, der die Abgeordneten aufforderte, dem Antrag der Bundesregierung nicht zuzustimmen.
Afghanistankampagne
Afghanischer Frühling

Krieg von Taliban und IS, Krise in Wirtschaft und Politik, Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung. Alltag im Land am Hindukusch
Von Matin Baraki
Die Armee »Islamischer Staat« (IS) tauchte Mitte Dezember 2014 zum ersten Mal in der afghanischen Nordprovinz Faryab auf. Inzwischen hat sie sich auch in den Provinzen Ghasni, Helmand, Farah, Kandahar und Parwan ausgebreitet. Seit dem 22. Februar dieses Jahres ist die Terrororganisation auch in der 60 Kilometer südlich von Kabul gelegenen Provinz Logar aktiv. Inzwischen haben sich ihr in Afghanistan rund 20.000 Menschen aus verschiedensten Ländern der Welt angeschlossen. Darunter 150 Kämpfer aus den USA und 3.400 aus arabischen Ländern. Diese Entwicklung beunruhigt den Präsidenten Aschraf Ghani und seine Verbündeten. Der Oberbefehlshaber der US- und NATO-Truppe in Afghanistan, General Martin Dempsey, zeigte sich auf einer Pressekonferenz an jenem 22. Februar in Kabul besorgt.
Afghanistan

Der Krieg in Afghanistan dauert bereits seit 30 Jahren. Getrieben von unterschiedlichen Interessen wird versucht Einfluss zu erreichen, zu sichern oder auszubauen. Seit 2001 ist auch die Bundeswehr mit Kampftruppen (unter unterschiedlichen Mandaten) in diesen Krieg involviert. Unter den Vorwand Demokratie und Freiheit zu sichern und gegen den Terrorismus zu kämpfen, wird so ein Land und seine Menschen seit Jahrzehnten auch durch die terrorisiert, die das Gegenteil verkünden.
Eine Sammlung von Artikeln und Hintergründen hat der Bundesausschuss Friedensratschlags (in Zusammenarbeit mit der AG Friedensforschung der UNI Kassel) hier zusammengestellt.
Die Informationstelle Militarisierung hat ein Beitragssammlung zum Krieg in Afghanistan erstellt.
Die Kooperation für den Frieden hat im Rahmen ihres Monitoringprojektes „Gewalt und Kriegsprävention“ ein Dossier „Afghanistan“ erarbeitet.
Ein Fact-Sheet Afghanistan gibt es von der der IMI und der DFG-VK.
Dieses und weitere Materialien für die Information und Offentlichkeitsarbeit kann in unserem Materialversand bestellt werden.
MdB Heike Hänsel (DIE LINKE): Bundeswehr gefährdet Entwicklungskräfte in Afghanistan

Wir haben doch nun seit Jahren von zahlreichen Entwicklungsorganisationen in Afghanistan die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht militärisch geschützt werden können. Im Gegenteil, eine Präsenz von Soldaten im Umfeld von Entwicklungsprojekten gefährden diese und machen sie zu weiteren Anschlagszielen“, kritisiert Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die Forderung von Entwicklungsminister Gerd Müller nach einer „Grundsicherung“ für Entwicklungskräfte in Afghanistan durch die Bundeswehr über 2014 hinaus.
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Friedens-Aktivisten brachen zu einwöchiger Radtour nach Leipzig auf
NÜRNBERGER NACHRICHTEN – Auf einer Radtour von Nürnberg nach Leipzig werben Aktivisten der Deutschen Friedensgesellschaft für Abrüstung und – angesichts der Opfer und »unerreichbarer Ziele« – den Abbruch des Afghanistan–Einsatzes.
»Kein Krieg ist heilig, kein Krieg ist gerecht«: Zu dem Protestsong der Rockpop-Gruppe Pur posieren Kriegsgegner in militärischen Kampfuniformen martialisch mit Maschinengewehren – und bewachen zwischen den »Toten«, die sie auf dem Gewissen haben, symbolisch einige Ölfässer.
Die kurze Szene auf dem Kornmarkt bildete am Samstag den Auftakt zu der mehrtägigen Friedensfahrt. Erste Station war eine zehnminütige Schweige-Mahnwache vor der Konzernzentrale des Nürnberger Waffenherstellers Diehl, anschließend ging es weiter nach Röthenbach, Auerbach und Grafenwöhr. An einer Einfahrt zum dortigen Truppenübungsplatz wollen die Aktivisten heute eine Mahnwache mit Frühstück abhalten und dabei auch versuchen, Kontakt mit US-Soldaten aufzunehmen. »Es gibt auch für sie durchaus Wege und Möglichkeiten, den Dienst aus Gewissensgründen zu verweigern«, sagt Thomas Rödl vom DFG-Landesverband.
Frieden gibt’s nur ohne Krieg.
Wieso ist Deutschland im Krieg? Warum dürfen Bundeswehroffiziere an Schulen agitieren? Was haben Islamfeindlichkeit, Überwachungsstaat und Kriegseinsätze miteinander zu tun? Werden an unseren Unis die Massenvernichtungswaffen von morgen entworfen? Gibt es überhaupt Frieden im Kapitalismus? Warum führen Verteidigungsbündnisse Angriffskriege? Raus aus Afghanistan – wie soll das gehen? Wie können wir Proteste gegen Krieg und Militarisierung verstärken?
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