Neues aus der DFG-VK (November 2018 bis April 2019)
Demonstrationen, Aktionen, Treffen und Konferenzen – in den vergangenen Monaten gab es von unserem Verband wieder vielfältige Aktivitäten für den Frieden. Nachverfolgen lassen sich die auf dieser Website sowie auf unseren auch dort verlinkten zahlreichen Social-Media-Auftritten. Doch wir geben auch – wie immer – einen kurzen, zusammengefassten Einblick in unsere Friedensarbeit.
November 2018
Die zweifelhafte Tradition des deutschen Militärs
Es ist erschreckend: Nahezu jeden Monat werden rechtsextreme Vorfälle bei der Bundeswehr bekannt. Es ist sogar ein rechtes Netzwerk aufgeflogen, welches plante an einem „Tag X“ Menschen aus dem linken Spektrum festzusetzen oder zu liquidieren. Die rechtsextremen Tendenzen der Armee hängen auch mit ihrer Tradition zusammen. Zu „Rommel und dem Traditionsverständnis der Bundeswehr“ gab es daher im November letzten Jahres ein spannendes Symposium der DFG-VK NRW in Bielefeld, nahe der Rommel-Kaserne in Augustdorf – eine gute fachliche Weiterbildung um auch in Zukunft zu dem Thema zu arbeiten. Ein Vortrag des Symposiums ist auch auf unserem YouTube-Kanal – www.youtube.com/dfgvk – abrufbar.
Dezember 2018
Kirche und Militär? Die Zusammenarbeit beenden
In der Adventszeit kommt es alljährlich zu dutzenden Konzerten von Militärmusikkorps in Kirchen. Die Bundeswehr will sich dabei als Wohltäter präsentieren und sammelt spenden für soziale Projekte. Dass der Betrieb der zwölf (!) Musikkorps dabei weit mehr kostet als durch Spendeneinnahmen zusammenkommt, wird verschwiegen. Gegen die „unheilige“ Allianz zwischen „Kirche und Militär“ gab es im Dezember vor der Stuttgarter Leonhardskirche Proteste. Auch innerhalb der Kirchengemeinde wurde das „Adventskonzert“ der Bundeswehr in dem Gotteshaus kritisch diskutiert. In Zukunft werden der Armee die Kirchenräume wohl nicht noch einmal zur Verfügung gestellt um sich in gutes Licht hüllen zu können.
Januar 2019
Fliegerhorst Jagel dichtmachen
Am Fliegerhorst Jagel nahe Schleswig gibt es bereits seit Jahren Friedensproteste – der Standort ist durch die Auswertung von Drohnen-Aufklärungsbildern umfassend in den Mali-Einsatz eingebunden.
Auch vom eisigen Wetter im Januar ließen sich unsere Aktiven nicht vom Protest abbringen und blockierten mit einer Mahnwache eine Zufahrt des Luftwaffen-Stützpunkts. Am 15. Juni ist Jagel auch ein Standort des „Tags der Bundeswehr“, des jährlichen Werbetags der Armee, an dem sie an vierzehn Standorten Menschen für sich gewinnen will – Proteste dagegen sind nicht nur im hohen Norden geplant. Alle Informationen dazu gibt es auf: www.kein-tag-der-bundeswehr.de
Februar 2019
Kinder sind keine Soldaten
Seit 2011 hat die Bundeswehr über 11.500 Minderjährige an Waffen ausgebildet. Allein im vergangenen Jahr waren 1.679 erst 17 Jahre alte Soldatinnen und Soldaten bei der Armee aktiv. Das war ein Thema des diesjährigen „Red Hand Days“, dem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten, der sich auch gegen Minderjährige in der Bundeswehr richtet. Wieder gab es dazu zahlreiche medienwirksame Aktionen – etwa in Berlin und Düsseldorf. Auf einer Pressekonferenz haben wir außerdem unsere neue Studie „WHY 18 MATTERS – Eine Analyse der Rekrutierung von Kindern“ veröffentlicht, die es online und zur Bestellung im DFG-VK-Shop gibt: www.shop.dfg-vk.de
Waffenhändler verurteilt
Es waren Anzeigen unseres Bundessprechers Jürgen Grässlin, die zu Verfahren gegen die deutschen Schusswaffenhersteller „Heckler & Koch“ und „Sig Sauer“ wegen illegaler Exporte nach Mexiko und Kolumbien führten. Nun gibt es Urteile: „H&K“ muss 3,7 Millionen Euro Strafe zahlen und einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Im „Sig Sauer“-Prozess ging die Staatsanwaltschaft und das Gericht einen milden Deal ein: Mitarbeiter wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt, einer muss eine Geldstrafe in Höhe von maximal 900.000 Euro zahlen: „Dieser Deal mit den Waffendealern von Sig Sauer ist ein Schlag ins Gesicht der vielzähligen Opfer von Sig-Sauer-Waffen in Kolumbien“, kommentiert Jürgen Grässlin dies. Wir werden weiter für ein generelles Waffenexportverbot kämpfen!
März 2019
Atombomber? Nein Danke
Die Bundesregierung redet gerne darüber, dass die Welt abrüsten sollte. Gleichzeitig treibt die Regierung die eigene deutsche Aufrüstung voran. Um auch in Zukunft US-Atombomben abwerfen zu können, soll die Bundeswehr bald neue Kampfjets bekommen. In der Diskussion ist der Kauf von vierzig F-18-Jets für mehrere Milliarden Euro. Um die Aufrüstung zu stoppen, haben wir im März vor dem Auswärtigen Amt in Berlin protestiert, wo sich Außenminister Heiko Maas mit Amtskollegen traf um neue Rüstungsprojekte zu besprechen. Die Aktion war gleichzeitig der Beginn einer ganzen Kampagne gegen den F-18-Kauf: www.atombomber-nein-danke.de
Killerroboter stoppen
Es ist eines der Projekte für das wir gerade deine Unterstützung brauchen: Autonome Waffen sind eine ernste Bedrohung der Menschheit – wir müssen ihre Entwicklung verhindern! Um dafür Aufmerksamkeit zu gewinnen, haben wir im März gemeinsam mit anderen Organisationen der internationalen „Campaign to Stop Killer Robots“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine bildstarke Aktion durchgeführt. Wir fordern ein Verbot der Waffen, die Menschen vollautomatisch und ohne Kontrolle töten können – bei den Vereinten Nationen laufen dazu bereits Verhandlungen. Die deutsche Regierung sträubt sich aktuell aber noch sich für ein Verbot von Killerrobotern einzusetzen – das wollen wir ändern und den Druck erhöhen. Mit deiner Spende kannst du das möglich machen!
April 2019
Wenn Du den Frieden willst, dann bereite den Frieden vor
2014 verstarb Ulli Thiel. Der unermüdliche Friedensaktivist war unter anderem für die 108km lange Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm verantwortlich, an der 1981 bis zu 400.000 Menschen teilnahmen – ein starkes Zeichen für atomare Abrüstung, dass später auch zum Erfolg (dem nun wieder zur Debatte stehenden INF-Vertrag) führte.
Zu Ehren Ulli Thiels fand auch in diesem Jahr eine Tagung in Karlsruhe statt: Unter dem Motto „Friedenspädagogik heute und morgen“ diskutierten rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Weg junger Menschen zu einem friedlichen Miteinander. Eine wichtige Fortbildung für eine gute Zukunft!
Du siehst, wir sind überall und zu vielen Themen aktiv und werben für Frieden und Gewaltfreiheit. Wenn du nicht schon aktiv bist konnten wir dich hoffentlich hier anregen es zu werden – jede Hilfe für unsere Projekte ist herzlich willkommen. Unterstütze uns dabei die Welt zu einem besseren Ort zu machen – auch gerne mit einer Spende!