Die War Resisters‘ International (WRI) hat erfahren, dass der Kriegsdienstverweigerer Farid Mammedov am 8. September 2010, nachdem seine Berufung gegen eine Haftstrafe von neun Monaten gescheitert war, verhaftet worden ist. Als Mitglied der Zeugen Jehovas verweigert Farid Mammedov den Kriegsdienst aus Gewissensgründen.
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KDV europaweit als Recht anerkennen
Interview mit Alexia Tsouni, Generalsekretärin des European Bureau for Conscientious Objection (EBCO)
ZivilCourage: Für manche mag es überraschend sein, dass eine Frau als Generalsekretärin einer KDV-Organisation fungiert. Wie bist Du zur KDV-Arbeit und zu EBCO, dem Europäischen Büro für Kriegsdienstverweigerung, gekommen?
Alexia Tsouni: Ich wundere mich, dass Menschen diese Tatsache überrascht. Zunächst einmal geht es um Solidarität. Wenn eine Kriegsdienstverweigerin in Israel oder Eritrea oder ein Kriegsdienstverweigerer in der Türkei Probleme hat, ist das für mich, als ob ich in Griechenland in Schwierigkeiten wäre. Ich kümmere mich nicht um Geschlechts- oder Landesgrenzen. Außerdem sind Wehrpflicht und Militarismus keine persönlichen Angelegenheiten. KDV ist ein Menschenrecht, nicht ein männliches Recht, und Antimilitarismus ist eine globale kollektive Bewegung, nicht allein ein Kampf von Männern. Als menschliches Wesen kämpfe ich gegen alles, was Freiheit unterdrückt, und als Frau und Feministin bekämpfe ich alles, was Militarismus und das Patriarchat im Alltag unterstützt. Die WRI (War Resisters´ International, der internationale Dachverband der DFG-VK) hat kürzlich eine großartige Anthologie zu Kriegsdienstverweigerinnen veröffentlicht, in der feministischer Antimilitarismus in verschiedenen Ländern und im historischen Zeitablauf vorgestellt wird. Aus meiner Perspektive möchte ich die oben genannten Aspekte in die Aktivitäten von EBCO einbringen. Im Übrigen sind außer mir weitere Frauen bei EBCO aktiv.
Verweigerung und Kriegswiderstand
Bericht über eine DFG-VK-Fachtagung in Köln / Von Klaus Maliga (in ZivilCourage 1/2010 –
http://www.zc-online.de
Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK
)
Um die Dimensionen von Kriegsdienstverweigerung und Befehlsverweigerung in Zeiten des Krieges und der deutschen Kriegsbeteiligung in Afghanistan ging es bei der inzwischen fünften friedenspolitischen Fachtagung des nordrhein-westfalischen DFG-VK-Landesverbands. Gemeinsam mit der DFG-VK-Gruppe Köln und dem DFG-VK-Bildungswerk NRW fand diese Ende November in Köln statt. DFG-VK-Landessprecher Kai-Uwe Dosch konnte dabei zu einer ersten Referats- und Fragestunde den US-Soldaten Chris Capps, der aus der Army desertiert ist und den Dienst im Krieg verweigert, und Christian Neumann vom „Darmstädter Signal“ begrüßen.
US-Irak-Kriegsverweigerer von Kanada in die USA abgeschoben und zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt
Proteste und Solidaritätsschreiben erbeten
Am 15. Juli hat die kanadische Regierung den Kriegsdienstverweigerer Robin Long in die USA abgeschoben. Am 15. August wurde er zu 15 Monaten Haft und zu unehrenhafter Entlassung verurteilt, wobei ihm 40 vergangene Hafttage angerechnet werden. Er wird 2 bis 3 Wochen in einem zivilen Gefängnis gefangen gehalten werden, um dann in einem Gefängnis der US-Armee inhaftiert zu werden.
Urgent Action – Türkei: Kriegsdienstverweigerer Bal erneut schwer misshandelt – Mehmet Bal geht in Hungerstreik
Wie die Anwälte Gülseren Yoleri und F. Ahmet Tamer vom Menschenrechtsverein Istanbul nach einem Besuch des Kriegsdienstverweigerers Mehmet Bal mitteilten, gab es nach ersten Übergriffen bei der Militärpolizei in Besiktas nun erneut schwere Misshandlungen.
Im Militärgefängnis Hasdal sei er „durch einen Offizier zur Zelle begleitet worden. Dieser instruierte die anderen Gefangenen, zu ‚tun was notwendig ist. Ihr wisst, was Ihr zu tun habt. Erinnert ihn an die Gefängnisregeln.‘ Er wurde daraufhin sofort von den anderen Gefangenen angegriffen, während sie ihn ausfragten, warum er keine Uniform trage und er sich weigere Soldat zu sein.“ Mehmet Bal sei „mit einem 35-40 cm langem Scheit geschlagen, sowie getreten und unter kaltes Wasser gehalten worden, bis er halb bewusstlos war“.
DIE NACKTE WAHRHEIT ÜBER DEN
Eine Veranstaltungsreihe mit Zeugenaussagen des ehemaligen US-Marineinfanteristen James Gilligan gegen den Krieg
Um den „Krieg gegen den Terror“ fortzusetzen, verlassen sich die USA auf ihre wichtigen Stützpunkte in Europa und auf die Truppen ihrer europäischen Verbündeten. Der ehemaliger US-Feldwebel James Gilligan kommt nach Europa, um seine persönliche Erfahrungen im „Krieg gegen den Terror“ mitzuteilen – einem Krieg, in dem jeden Tag ZivilistInnen unter der Besatzung der USA und ihrer Verbündeten sterben, einem Krieg in dem Unschuldige gefoltert werden.
James Gilligan ist 27 Jahre alt und war sechs Jahre in der US-Marineinfanterie, zuletzt als Feldwebel. 2003 war er an der „Operation Iraqi Freedom“ (OIF) beteiligt und später in Guantánamo stationiert. 2004 war er Kampfingenieur, Infanterist, und „Tunnelratte“ bei der „Operation Enduring Freedom“ (OEF) in Afghanistan. Jetzt hat er sich mit mehr als 1000 US-VeteranInnen und SoldatInnen in der Gruppe Irak-VeteranInnen gegen den Krieg (IVAW) zusammengeschlossen, die sich der Beendung dieses ungerechten, rassistischen Krieg widmet, indem sie öffentlich gegen den Krieg auftritt und Widerstand organisiert.