Das „Deutsches Rotes Kreuz“ (DRK) kooperiere immer enger mit der Bundeswehr und verliere dadurch seinen zivilen Charakter, bemängeln Friedensaktivisten. Gegen die Kritiker geht das DRK mit Anwälten vor.
1.750 Euro, so viel soll die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) für eine Aktionswebsite zahlen, die über die Verbindungen zwischen dem DRK und der deutschen Armee aufklärte – die an das Corporate-Design der Hilfsorganisation angelehnte Website ist mittlerweile offline. Nur wenige Tage nachdem die Website im Mai online gegangen war, meldeten sich Anwälte des DRK bei den Friedensaktivistinnen und -aktivisten und verlangten die Abschaltung sowie die Abgabe einer Unterlassungserklärung: „Statt sich inhaltlich mit unserer Kritik auseinanderzusetzen, geht das DRK juristisch gegen uns vor“, meint Christoph Neeb, Bundessprecher der „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“.
Theorie & Praxis
Rückblick: Kein „Tag der Bundeswehr“ 2016
An sechszehn Standorten feierte sich die deutsche Armee am 13. Juni 2016 selbst. Auch in diesem Jahr war der „Tag der Bundeswehr“ wieder das zentrale Werbeevent des Jahres, an dem die Bundeswehr um Zustimmung für ihre Einsätze und schon Kinder als Nachwuchs warb – unwidersprochen blieb das nicht: Ein Rückblick auf die Gegenaktivitäten zum „Tag der Bundeswehr“.
Die Armee feierte den Tag als großen Erfolg und gab die Zahl von 260.000 Besucherinnen und Besuchern bei den 16 Veranstaltungen heraus – dass wären sogar noch mehr Menschen als beim „Tag der Bundeswehr“ 2015. Wie viele Menschen tatsächlich zum Armee-Werbetag kamen, ist allerdings nicht bekannt: So kamen zur Luftwaffen in Neuburg an der Donau nur 20.000 statt der erwarteten 70.000 Besucherinnen und Besucher; Die „Wehrtechnische Dienststelle“ bei Trier hatte wiederum 10.000 Menschen erwartet – nur 7.000 kamen; Beim „Tag der Bundeswehr“ in Hohn (Schleswig-Holstein) konnte die Armee nur 37.000 statt der zuvor prognostizierten 60.000 Besucherinnen und Besucher zählen. Bereits 2015 hatte die Bundeswehr 400.000 Menschen erwartet und „nur“ 200.000 kamen. In jedem Fall übertreibt die Armee in ihren „blumigen“ Berichten über ihren Werbetag – die Proteste wurden in Gänze verschwiegen.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Rückblick: Kein „Tag der Bundeswehr“ 2016DFG-VK FriedensFahrradTour 2016
Unter diesem Motto veranstaltet die DFG-VK Bayern alljährlich eine Friedens-Fahrrad- Tour zu Standorten von Militär und Rüstungsindustrie.
Start. Stationen, Zielort
Die Tour startet am 30.7. in Ingolstadt und besucht verschiedene Standorte der Rüstungsindustrie und der Bundeswehr. Sie führt über Manching, Donauwörth, Nördlingen, Aalen, Heilbronn, Heidelberg, Mannheim und Bad Dürkheim nach Kaiserslautern. Am 6.8. findet sie ihren Abschluß an der US-amerikanischen Air-Base Ramstein.
Forderungen und Themen
An dieser Air-Base will die DFG-VK gegen den Krieg mit Kampfdrohnen protestieren, für den Ramstein eine unerlässliche Relaisstation darstellt. Die TeilnehmerInnen fordern die Schließung der Air-Base, denn Deutschland soll den Drohnenkrieg der USA nicht unterstützen, der als völkerrechts- und menschenrechtswidrig zu betrachten ist.
Am 71. Jahrestag der Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki fordern die TeilnehmerInnen der Tour den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland.
Der andauernde Krieg gegen den Terrorismus, an welchem jetzt auch Deutschland beteiligt ist, und der Konfrontationskurs der NATO gegen Russland erweckt bei vielen Menschen die Angst vor einem Krieg in Europa.
Die DFG-VK wirbt demgegenüber für die Rückkehr zur Politik der gemeinsamen Sicherheit und für die Idee der allgemeinen und vollständigen Abrüstung, das beinhaltet letztlich auch die Abschaffung der Bundeswehr.
Was an den Stationen passiert
An den unten aufgeführten Stationen werden die Friedensradler Mahnwachen abhalten, Infostände errichten, Flugblätter verteilen, Diskussionen führen, Mayors for Peace treffen (Bürgermeister für den Frieden) und in den Innenstädten die Anti-Kriegsperformance „Kein Krieg ist heilig“ aufführen.
Wo, wann, was?
Unterstützen sie und kommen Sie zu den Aktionen und/oder radeln Sie (ein Stückchen) mit. Was an den jeweiligen Etappenstationen geplant ist, geht aus der Medien-Mitteilung der DFG-VK Bayern vom 26.07.2016 hervor.
Veranstalter, Teilnahme
Die FriedensFahrradTour 2016 wird von der DFG-VK Bayern veranstaltet. Weitere Informationen über das Anliegen und zur Teilnahme gibt es in diesem Flyer.
Rotes Kreuz streitet mit Friedensaktivisten
In der Auseinandersetzung um die immer enger werdende „Zivil-Militärische-Zusammenarbeit“ der Bundeswehr mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) jetzt mit einer neuen Aktionswebsite – www.bleibt-zivil.de – nachgelegt. Eine erste Website der Friedensaktivisten hatte das DRK verboten.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Rotes Kreuz streitet mit FriedensaktivistenBundesweite Protestaktionen gegen den „Tag der Bundeswehr“
Friedensgruppen fordern ein Ende der Rekrutierung von Minderjährigen
Anlässlich des „Tags der Bundeswehr“ fanden heute an mehreren Standorten in Deutschland Aktionen der Friedensbewegung statt. Mit Veranstaltungen von Demonstrationen über Informationsveranstaltungen bis hin zu Friedensfesten und Konzerten protestierten Friedensaktivisten gegen das Militärspektakel. Kritik an der Rekrutierung und der Verharmlosung der Folgen von Militäreinsätzen standen dabei im Vordergrund: „Mit den Veranstaltungen gegen den Tag der Bundeswehr in rund 10 Städten in ganz Deutschland konnten wir ein starkes Zeichen gegen die zunehmende Militarisierung setzen“, sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Bundesweite Protestaktionen gegen den „Tag der Bundeswehr“Rotes Kreuz geht mit Anwälten gegen Friedensgesellschaft vor
Als am Mittwoch, den 1. Juni 2016 um 14.58 Uhr ein seitenlanges Fax in der Bundesgeschäftsstelle der „Deutschen Friedensgesellschaft“ in Stuttgart einging, staunten die Anwesenden nicht schlecht: Eine vom „Deutschen Roten Kreuz“ beauftragte Rechtsanwaltskanzlei forderte, die Aktionswebsite www.deutsches-rotes-kreuz.net aus dem Internet zu nehmen, und drohte mit einer Vertragsstrafe von mindestens 5.100 Euro, so dies nicht bis zum 1. Juni, dem Tag an dem das Fax einging, geschehe. Eine Unterlassungserklärung sei dazu abzugeben. Den Gegenstandswert der Auseinandersetzung bemessen die vom DRK beauftragten Anwälte auf eine Höhe von 75.000 Euro. In jedem Fall soll die Friedensorganisation die Anwaltskosten von über 1.750 Euro tragen – ein hoher Betrag für die Aktivisten.
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