Als kritische Aktionäre versuchen die DFG-VK und andere Organisationen auf die Politik des Daimler-Konserns Einfluss zu nehmen wie auch sie zu skandalisieren. Anträge an die Hauptversammlungen sind dabei immer wieder genutzte Mittel.
Holger Rothbauer ist aktiv bei den Kritischen Aktionären Daimler (KAD)
Der Antrag im Wortlaut:
Gegenantrag des Aktionärs Holger Rothbauer, Tübingen zur 1. ordentlichen Hauptversammlung der Daimler AG
am 09.04.2008 in Berlin
Herr Holger Rothbauer, Tübingen
Zu den Punkten 3 und 4 der Tagesordnung:
»Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.«
Begründung: Seit dem 28. Juli 2005 überzieht unser Konzern den Mitaktionär und Buchautor Jürgen Grässlin mit einer Vielzahl gerichtlicher und außergerichtlicher Rechtsstreitigkeiten, die sich ausschließlich mit kritischen Äußerungen von Herrn Grässlin zum damaligen Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp und mit Zeugenaussagen des jetzigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche im so genannten »Schweinle-Prozess« sowie zu Graumarktgeschäften der Mercedes Car Group beschäftigen.
Waffenhandel
Gegenantrag von Jürgen Grässlin an die Daimler-Hauptversammlung
Als kritische Aktionäre versuchen die DFG-VK und andere Organisationen auf die Politik des Daimler-Konserns Einfluss zu nehmen wie auch sie zu skandalisieren. Anträge an die Hauptversammlungen sind dabei immer wieder genutzte Mittel. Jürgen Grässlin ist Bundessprecher der DFG-VKwie auch der Kritischen Aktionäre Daimler.
Der Antrag im Wortlaut:
Gegenantrag des Aktionärs JG zur 1. ordentlichen Hauptversammlung der Daimler AG am 9. April 2008 in Berlin
Herr Jürgen Grässlin, Freiburg
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
»Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet«.
Begründung: Der Vorstand unterstützt die Daimler/EADS-Beteiligung an der inhumanen Produktion von Streumunitionswerfern und an menschenverachtenden Rüstungsexporten.
Graue Märkte, generöse Rabatte
Bericht von Hermannus Pfeiffer im Freitag 07/2008 zu den Gerichtsverfahren des Daimlerkonzerns gegen den DFG-VK Bundessprecher Jürgen Grässlin.
MEINUNGSFREIHEIT GEGEN UNTERNEHMENSRECHT Daimler-Kritiker Jürgen Grässlin verliert vor Gericht gegen Jürgen Schrempp und gewinnt gegen dessen Nachfolger Dieter Zetsche
Die Meinungsfreiheit endet dort, wo der Schutz der Persönlichkeit anfängt. Daimler-Kritiker Jürgen Grässlin hat dies jahrelang zu spüren gekriegt. Im Januar nun konnte der Buchautor überraschend einen juristischen Sieg gegen den Daimler-Chef Dieter Zetsche erringen. Der scheiterte mit einer Forderung nach Schmerzensgeld, hatte er doch vor dem Hamburger Landgericht 50.000 Euro gefordert, weil Grässlin ihn der Falschaussage bezichtigt hatte.
taz-Bericht: Internationaler Waffenbericht – Die Abrüstung der anderen
Im aktuellen Abrüstungsbericht der Bundesregierung wird viel über die weite Welt und ihre Waffen erzählt – über das hiesige Entwaffnungspotenzial aber so gut wie nichts. VON ERIC CHAUVISTRÉ
Wer das Dokument in den Händen hält, könnte fast vermuten, die Welt stehe kurz vor der vollständigen Entwaffnung. Im jährlichen Abrüstungsbericht der Bundesregierung, der am Freitag im Parlament diskutiert wurde (siehe Kasten), schildert sie auf immerhin 158 eng bedruckten Seiten ihre „Bemühungen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung“ – so der offizielle Name des Berichts.
Und klar wird: Bemüht hat sich die Bundesregierung – wenn auch vor allem um den Rest der Welt.
taz: Abrüstungsexperte über Waffen – Gute oder schlechte Rüstung
Der Abrüstungsexperte der SPD Rolf Mützenich verurteilt die Abrüstungskriege:
„Rüstungskontrolle hat etwas mit Vertrauensbildung zu tun“.
taz: Herr Mützenich, Abrüstung klingt nach einem Wert an sich, einem unumstrittenen Ziel. Aber geht es nicht schlicht darum, wer die Waffen besitzt?
Rolf Mützenich: Nein, das glaube ich nicht. Gleichzeitig muss man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass Abrüstung und Rüstungskontrolle lediglich Instrumente sind. Voraussetzung für Abrüstung ist immer der politische Wille der Akteure.
taz: Aber in der politischen Praxis kommt es doch sehr wohl darauf an, wer sich gerade neue Waffen beschaffen will. Die gegenwärtige Konzentration der Sicherheitspolitik auf die Atomprogramme in Iran und Nordkorea hat ja nun einmal damit zu tun, dass wir die Regierungen dieser Staaten nicht gerade als sympathisch und vertrauenswürdig empfinden.
Es kommt natürlich auch darauf an, mit welchem Ziel solch ein Programm gefahren wird. Aber auf der anderen Seite muss man sich immer vergegenwärtigen: Es gibt keine gute oder schlechte Rüstung.
136 Staaten ringen um Verbot von Streumunition
PRESSEMITTEILUNG
des Aktionsbündnisses landmine.de
Bundesregierung wirbt für Modernisierung von Streumunition und gerät zunehmend ins Abseits
Wien/Berlin (7.12.07) Zum Abschluss der Wiener Konferenz zum Verbot von Streumunition sprach sich die große Mehrheit der Teilnehmerstaaten für ein sofortiges und uneingeschränktes Verbot von Streumunition aus. Staaten wie die USA, Russland, China, Pakistan und Indien, blieben, vergleichbar dem Verbotsvertag von Antipersonenminen, der Konferenz fern. Die deutsche Regierungsdelegation warb zusammen mit wenigen anderen Ländern im Rahmen der Konferenz für einen „Drei-Punkte-Plan“, mit dem stufenweise veraltete Streumunition durch High-Tech-Streumunition ersetzt werden soll. Dieser Plan sieht zunächst vor, solche Streumunition umgehend zu verbieten, die nach Ansicht der Bunderegierung im Falle eines Einsatzes eine inakzeptable Bedrohung für die Zivilbevölkerung darstellt. Hierbei beansprucht man für sog. „ungefährliche“ Munitionen dieser Kategorie, mit angeblich geringerer Fehlerquote (1 Prozent), eine Übergangsphase bis mindestens 2015. Eine auf der Konferenz von Militärexperten veröffentlichte Studie belegt jedoch, dass es keine Streumunition gibt, die unter realen Kriegsbedingungen derartig geringe Fehlerquoten aufweist. Norwegen und viele andere Staaten kritisierten deshalb den Plan der Bundesregierung als unlogisch und erteilten einem Verbotsvertrag, der solche Munitionen zulässt, eine klare Absage.