„Es ist erfreulich, dass sich SPD und Grüne in Rheinland-Pfalz für den Abzug der dort gelagerten US-Atomwaffen aussprechen“, sagte Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag. „Dieser Ankündigung müssen nun auch mutige Taten folgen, vor allem auf Bundesebene. Die SPD wären in den Koalitionsverhandlungen gut beraten, die Forderung ihrer Genossen in Rheinland-Pfalz ernst zu nehmen und auf die Mainzer Landesregierung zu hören“, so Höger weiter: „Ausdrücklich unterstützen wir die mehr als 100 deutschen „Bürgermeister für den Frieden“ in ihrer Forderung nach aktiven Schritten für ein Ende der nuklearen Bewaffnung und eine atomwaffenfreie Welt bis 2020.“
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Inge Höger: Erneuerte US-Atomwaffen gefährden Frieden in Europa
Pünktlich zu Beginn der Behandlung des Themas Abrüstung in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sorgt ein Bericht der US-Sicherheitsbehörde für Diskussionen. Darin steht, dass das in Europa stationierte US-Atomwaffenarsenal modernisiert werden soll. Dabei geht es nicht nur um die Instandsetzung der bestehenden Atombomben, sondern um eine Grunderneuerung, die einen Einsatz dieser Waffen wahrscheinlicher macht.
Bei der Verjüngungskur der in Deutschland stationierten Atomwaffe B 61-12 geht es vor allem darum, die Treffsicherheit der Bombe zu erhöhen. Sie soll künftig satellitengesteuert ins Ziel gelenkt werden, und die Explosionshöhe soll flexibler werden. In jedem Fall hat ein Atombombeneinsatz katastrophale Folgen für Zivilbevölkerung und Umwelt – auch wenn es sich um einen „zielgerichteten“ Einsatz handelt. Aus diesem Grunde wird die Fraktion DIE LINKE einen Antrag vorlegen, der die Bundesregierung auffordert, Atomwaffen weltweit zu ächten. Entsprechende UN-Initiativen wurden von der noch amtierenden Bundesregierung bislang ignoriert.
Militärtechnik: Experten werfen US-Regierung Entwicklung neuer Atomwaffen vor
Die USA investieren viele Milliarden Dollar in ihr Atomwaffen-Arsenal.
Ein Forscherverband kritisiert jetzt rasant steigende Kosten – und wirft Washington vor, unter dem Deckmantel der Modernisierung neue Waffen zu entwickeln. Die sollen auch in Deutschland stationiert werden.
Über nukleare Abrüstung hat Barack Obama schon viel geredet. In seiner Prager Ansprache 2009 entwarf er, frei nach dem Motto „Yes, we can!“, die Vision einer Welt ohne Atomwaffen.
In seiner Berliner Rede im Sommer dieses Jahres war er dann schon wesentlich bescheidener: Die Zahl der amerikanischen Atomwaffen könnte um ein Drittel sinken, gesetzt den Fall, die Russen spielten bei den Verhandlungen mit.
Katastrophenschutz gegen Atomwaffen
750 Friedensaktivisten blockierten die Zufahrtstraßen zum Fliegerhorst in Büchel
Von Hubert Thielicke, Büchel
»Rhythm beats Bombs«: Konzerte, Lesungen und eine Blockade gegen den einzigen deutschen Atomwaffenstandort. Rund 750 Leute zelteten von Sonntag auf Montag vor den Toren des Fliegerhorsts Büchel.
Friedliche Koexistenz am Fliegerhorst in Büchel: Während draußen Atomwaffengegner – Buddhisten und Christen, Linke und Grüne, Junge und Alte – kampierten, schauten von drinnen Soldaten interessiert zu. Hunderte mit Helm und Pistole gerüstete Polizeibeamte standen nahe bei den Eingangstoren, andere umkreisten das Gelände mit ihren Fahrzeugen. Das zwischen den Protestorganisatoren, Bundeswehr und Polizei abgestimmte Kooperationsabkommen werde eingehalten, sagte ein Polizeisprecher.
Atomwaffentests verseuchten große Teile der Erde
Die USA haben nicht nur Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, sondern mit ihren von 1945 bis 1992 durchgeführten 1054 Atomwaffentests auch einen großen Teil der Erde radioaktiv verseucht.
Aus erst kürzlich freigegebenen Dokumenten geht das ganze Ausmaß des bei US-Atomwaffenversuchen im Pazifik freigesetzten radioaktiven Fallouts hervor.
Von Beverly Deepe Keever in Global Research, 23.07.13
Friedenskultur.2012 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei
Perspektiven der Anti-Atomwaffenbewegung
Von Joachim Schramm (in ZivilCourage 1/2012 – Zeitschrift der DFG-VK für Antimilitarismus und Pazifismus)
Der Raketenabwehrschirm der Nato, der Konflikt um die Atompläne des Iran, der auf die Atommacht Pakistan überzugreifen drohende Afghanistankrieg, Berichte über die Modernisierung der in Europa (auch in Büchel) gelagerten US-Atombomben: Die andauernde atomare Bedrohung sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Die Katastrophe von Fukushima hat erneut deutlich gemacht, dass das Spiel mit dem nuklearen Feuer zu gefährlich ist und dass „Sicherheit“ für die normalen Menschen meist etwas anders bedeutet als für Staatsführer und Militärs. Anlass genug also, die brennendsten Fragen der Atomwaffenthematik mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Friedensbewegung zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.
Am 12. Mai veranstalten die DFG-VK, pax christi, IPPNW, Ohne Rüstung leben und das Essener Friedensforum in der Essener Volkshochschule die Tagung „Friedenskultur.2012 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei“. Zwei Jahre nach dem viel gelobten Kongress „Friedenskultur.2010 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei“ im Kulturhauptstadtjahr 2010 stellen in einer eintägigen Veranstaltung renommierte ReferentInnen die aktuellen Entwicklungen dar und bieten eine Plattform zum Diskutieren. Konkrete Schritte auf dem Weg zur atomwaffenfreien Welt stehen dabei im Mittelpunkt.