Deutsches Bündnis Kindersoldaten fordert zum Red Hand Day den kompletten Stopp von Kleinwaffenexporten und ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz.
Berlin, 9.2.2018 – Anlässlich des Red Hand Day ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten die Bundesregierung auf, den Export von Kleinwaffen und Munition komplett sowie alle Rüstungsexporte in Länder mit bewaffneten Konflikten und schweren Menschenrechtsverletzungen zu stoppen. Rund 250.000 Kindersoldaten und -soldatinnen werden in mindestens 20 Ländern zum Kämpfen gezwungen oder als Spione, Lastenträger und Sexsklaven missbraucht. In viele dieser Länder liefert Deutschland Waffen.
Kindersoldat*innen
„Keine Waffen in Kinderhände – Waffenexporte stoppen!“

Ob Syrien, Afghanistan, Kolumbien oder Kongo: Überall auf der Welt werden Kinder gezwungen in kriegerischen Auseinandersetzungen zu kämpfen. Dabei ist es eine eklatante Kindesrechtsverletzung und ein schweres Verbrechen, wenn Jungen und Mädchen als Kindersoldaten eingesetzt werden. Diese Kinder zu schützen und gleichzeitig auch in Deutschland die offensive Anwerbung Minderjähriger von Seiten der Bundeswehr zu stoppen, sind zentrale Forderungen des Deutschen Bündnis Kindersoldaten zum sogenannten „Red Hand Day“ 2016.
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Zum heutigen Red Hand Day und zu der aktuellen Forderung vom Bündnis Kindersoldaten für einen Lieferstopp von Kleinwaffen in Staaten außerhalb von EU und Nato erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Annette Groth:
Am heutigen Red Hand Day machen zahlreiche Organisationen und Initiativen darauf aufmerksam, dass skrupellose Militärs und Diktatoren tagtäglich Verbrechen gegen Kinder und Jugendliche begehen. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, endlich den Export von Kleinwaffen zu untersagen und stattdessen ein Rüstungskonversionsprogramm für Firmen wie Heckler und Koch aufzulegen.
Was die Armee aus mir gemacht hat
Ein junger Mann, der als 17-Jähriger von der britischen Armee angeworben wurde, berichtet von den Auswirkungen des Militärdienstes auf ihn. „Es war leicht, mich damals zu manipulieren – ich war noch so jung“, erzählt Dave. Er ist psychisch so krank, dass er sein Leben lang Medikamente nehmen muss.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Was die Armee aus mir gemacht hatDie Bundeswehr rekrutiert Kindersoldaten
Stadtverwaltungen und Jugendämter als willige Helfer des Militärs
Von Joachim Schramm
Das Problem ist seit langem bekannt – doch durch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke fand der Skandal Mitte Januar seinen Weg in die Medien: Minderjährige bei der Bundeswehr titelten diverse Zeitungen, im Fernsehen bemühte sich die neue Militärministerin von der Leyen, die Tatsachen kleinzureden. 1216 unter 18-Jährige gingen im vorletzten Jahr einer Tätigkeit bei der Armee nach, wurden u.a. im Umgang mit Waffen unterwiesen, so beantwortete die Bundesregierung die Linke-Anfrage.
Bundeswehr mustert bereits 16-Jährige
http://www.bundeswehr-monitoring.de/auftrag-und-struktur/bundeswehr-mustert-bereits-16-jaehrige-14238.html
(www.bundeswehr-monitoring.de)
Unter Berufung auf ihr vorliegende Angaben der Bundesregierung berichtet das Internet-Portal der Rheinischen Post (RP) am 24. Januar 2014, dass die Bundeswehr „im großen Stil bereits 16-jährige Mädchen und Jungen angeschrieben und auch Bewerbungen von 16- und 17-Jährigen entgegengenommen“ hat. So sollen die Streitkräfte „zum 10. Juni 2013 allein 48 Bewerber im Alter von 16 Jahren“ verzeichnet haben, „die bereits an einer Tauglichkeitsuntersuchung teilgenommen hatten.“