Die stetig wachsende Aufrüstungsspirale und die eskalierenden Militärausgaben stellen eine ernsthafte Bedrohung für die globale Sicherheitslage dar, warnt die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2023 erreichten die weltweiten Militärausgaben mit 2.443 Milliarden US-Dollar einen Höchststand, was einem realen Anstieg von 6,8 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Besorgniserregend ist dabei nicht nur die bloße Höhe dieser Ausgaben, sondern auch die Tatsache, dass sie in allen fünf großen Regionen der Erde – Afrika, Amerika, Asien, Europa und Ozeanien – zum ersten Mal seit 2009 gleichzeitig angestiegen sind.
Deutschland rangiert hierbei auf Platz 7 der Länder mit den höchsten Militärausgaben im Jahr 2023, wobei Ausgaben in Höhe von 66,8 Milliarden Euro verzeichnet wurden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Deutschland einen erheblichen Beitrag zu dieser Aufrüstungsdynamik leistet.
Im Jahr 2023 verzeichnete die Welt auch eine Rekordzahl an Gewaltkonflikten, wie vier deutsche Friedensforschungsinstitute in ihrem Friedensgutachten 2024 mitteilten. Die Anzahl der Kriege, Krisen und Konflikte war so hoch wie nie zuvor, was auch zu einem historischen Höchststand der globalen Militärausgaben führte, insbesondere aufgrund der Kriege in Gaza und der Ukraine. Zudem war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was die ohnehin prekäre Lage weiter verschärfte. Das Gutachten konnte wiederum kein positives Beispiel für Friedensbemühungen im Jahr 2023 nennen und bezeichnet die derzeitige Situation als eine „Welt ohne Kompass“.
Dieser Spirale der Militarisierung gilt es Einhalt zu gebieten. Denn diese Aufrüstung gibt uns nicht mehr Sicherheit, sondern gefährdet die Menschheit immer mehr. Dies wird besonders deutlich, wenn wir uns vor Augen führen, dass das „Rule of Law in Armed Conflict Online Portal“ (RULAC) derzeit über 110 bewaffnete Konflikte weltweit verzeichnet.
Der politische Geschäftsführer der DFG-VK, Michael Schulze von Glaßer, dazu: „Einige dieser Konflikte finden sich regelmäßig in den Schlagzeilen, während andere kaum Beachtung finden. Manche dauern seit Jahrzehnten an und haben unermessliches Leid über unzählige Menschen gebracht.“ Er betont: „Angesichts dieser Realität sollten wir gemeinsam danach streben, Frieden und Sicherheit auf der Grundlage von Dialog, Zusammenarbeit und Abrüstung zu fördern.“
Pressemitteilung der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Stuttgart 2. Juli 2024
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